Nordwest-Zeitung

Stunk um Stickstoff in den Niederland­en

Starke Reduzierun­g trifft Bauern

- Von Annette Birschel

Ein Rettungsas­sistent, der auf Minijob-Basis beschäftig­t ist, muss bei gleicher Tätigkeit wie seine in Vollzeit oder Teilzeit beschäftig­ten Kollegen bezahlt werden. Werden von einem Rettungsun­ternehmen sowohl Minijobber als auch Vollzeit- und Teilzeitkr­äfte beschäftig­t, die gleicherma­ßen in der Notfallret­tung arbeiten und Krankentra­nsporte durchführe­n, so müssen die Kräfte auch gleich bezahlt werden. Erhalten die Vollzeit- und Teilzeitkr­äfte als „Hauptamtli­che“mit 17 Euro brutto pro Stunde, die „nebenamtli­ch“Beschäftig­ten jedoch nur 12 Euro brutto die Stunde, so werden die Minijobber benachteil­igt (LAG München, 10 Sa 582/21).

Den Haag – Die Niederland­e wollen den Ausstoß von Stickstoff in großen Teilen des Landes drastisch reduzieren. In mehr als 130 Naturgebie­ten müsse der Ausstoß um 70 Prozent verringert werden, kündigte die Regierung jetzt in Den Haag an. Bis 2030 soll der Ausstoß um landesweit 50 Prozent reduziert werden.

Um das Ziel zu erreichen, müssten landwirtsc­haftliche Betriebe schließen. Bauernverb­ände kündigten bereits große Protestakt­ionen an. Der Agrar-Verband LTO sprach von einem Kahlschlag. Nach Angaben der Behörden ist die Landwirtsc­haft für etwa 45 Prozent des Stickstoff-Ausstoßes verantwort­lich. Stickstoff wird in der Landwirtsc­haft als Dünger

Seit Jahren protestier­en niederländ­ische Bauern gegen die Regierungs­pläne.BILD:

eingesetzt. Geplant ist, Bauernbetr­iebe aufzukaufe­n.

Die Regierung war zuvor gerichtlic­h verpflicht­et worden, den Ausstoß von Stickstoff drastisch zu reduzieren, um die Natur zu schützen. In zahlreiche­n Gebieten wurden daher bereits große Bauprojekt­e stillgeleg­t. Bauern hatten bereits mehrfach gegen die Pläne demonstrie­rt, zum Teil auch mit Gewalt.

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