Oldenburger helfen nach Unwetterkatastrophe
Tote und Verwüstungen nach Erdrutschen in Recife – Familie Müller organisiert Unterstützung
Oldenburg – Die Bilder aus dem Ahrtal nach der Flutkatastrophe vor einem Jahr sind vielen Menschen immer noch sehr präsent. Darum fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, was derzeit im brasilianischen Recife los ist. Massive Regelfälle, Überschwemmungen und in der Folge Erdrutsche haben ungeheure Zerstörungen angerichtet. Mindestens 128 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Mit besonderer Sorge blickt ein Oldenburger Ehepaar auf die Katastrophe. Denn Stephan und Valdeli Müller haben eine enge Beziehung zu der Region an der Atlantikküste.
Valdeli Müller ist dort geboren und aufgewachsen. Vor 17 Jahren lernte sie den geborenen Oldenburger Stephan Müller kennen. Gemeinsam haben sie zwei Töchter im Alter von sechs und neun Jahren. Der Kontakt nach Brasilien, wo viele Angehörige leben, ist sehr eng. „Recife ist mein zweites Zuhause“, sagt Stephan Müller.
Schwaches Sozialsystem
Das ist ein Grund, warum er mit seiner Frau nicht nur zu Familienbesuchen regelmäßig den Atlantik überquert, sondern seit Jahren auch die Menschen vor Ort unterstützt. „In Brasilien gibt es kein Sozialsystem, wie wir es kennen. Die Brasilianer sind auf Selbsthilfe und auf das Ehrenamt angewiesen, sofern man kein geregeltes Einkommen hat“, erzählt der Oldenburger.
Bei der Aktion „Visao sem fronteiras“etwa sammelt er in Zusammenarbeit mit einem Optiker und dem Staatstheater getragene Brillen. Sie werden auf ihre Sehstärke vermessen und in der Fundacao
Verwüstungen nach dem Unwetter: In Recife haben viele Menschen alles verloren – im schlimmsten Fall sogar ihr Leben.
Alventura in Recife, einer wohltätigen Augenklinik, kostenlos an neue Träger gegeben.
Corona brachte das Projekt ins Stocken. Eigentlich wollten die Müllers damit nun wieder durchstarten. Doch dann kam „El Nino“– und mit ihm der Regen und die Zerstörung. Familien, Alte und Kranke haben ihre Häuser und Existenzen verloren. „Es sind schreckliche Bilder, die uns erreicht haben. Leute mit wenig Hab und Gut haben nun gar nichts mehr“,
berichtet Stephan Müller. Durch die nun kommende Hitze bestehe zudem die Gefahr, dass sich gefährliche Krankheiten ausbreiten. Darum sind jetzt zunächst andere Arten der Unterstützung gefragt.
Schwager hilft vor Ort
Vor Ort hat sich bereits ein Hilfsteam gebildet, das durch Stephan Müllers Schwager Alcides Nascimento koordiniert wird. In Oldenburg hat Müller
seinem Verein „Hol Över“(der sich für die Reaktivierung des verbliebenen Börteboots im Oldenburger Hafen einsetzt) von der Situation berichtet und sofort Unterstützung zugesagt bekommen. Der Verein sammelt nun Spenden für die Menschen in Brasilien. Von dem Geld sollen Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel und auch erste Grundausstattungen für den Wiederaufbau gekauft und verteilt werden. Wer unterstützen möchte, kann sich wenden an holoe
Werben in Oldenburg um Unterstützung: Valdeli und Stephan Müller