Werth schlägt in der Dressur-Kür zurück
52-Jährige holt 17. DM-Gold – Schneider siegt im Grand Prix Special
Balve – Einen Tag nach der Enttäuschung im Grand Prix Special durfte Isabell Werth wieder fröhlich lachen und den Siegersekt verspritzen. Die Rekordreiterin holte sich am Sonntag bei den deutschen Dressur-Meisterschaften in der Kür ihren insgesamt 17. nationalen Titel. Die 52-Jährige aus Rheinberg siegte in Balve im Sattel von Quantaz mit 85,450 Prozent. Bei den Springreitern sicherte sich Mario Stevens mit Starissa den Titel.
Showtime kehrt zurück
„Die optimale Losgelassenheit hatten wir noch nicht, aber Quantaz wird immer besser und sicherer“, kommentierte Werth nach dem KürDie
Sieg. Die erfolgreichste Reiterin der Welt sagte: „Gestern war ich nicht so zufrieden. Das war ein lehrreiches Wochenende.“Auf Platz zwei kam in der Kür-Entscheidung Frederic Wandres aus Hagen am Teutoburger Wald mit Duke of Britain (83,375). Dritte wurde überraschend Ingrid Klimke.
Vielseitigkeitsspezialistin aus Münster erhielt für ihren Ritt mit Franziskus 82,825 Prozent und darf nun beim Chio in Aachen erstmals im Dressur-Nationalteam reiten.
Werth profitierte allerdings von einem Verzicht: Nicht zum Einsatz kam Dorothee Schneiders Toppferd Showtime, mit dem die Reiterin aus Framersheim am Samstag nach langer Pause unerwartet deutlich den Titel im Grand Prix Special gewonnen hatte. Die 53-Jährige wollte ihren Wallach, der seit dem TeamGold bei den Olympischen Spielen in Tokio wegen einer Verletzung pausiert hatte, nach zwei Prüfungen nicht überlasten und verzichtete auf die weitere Titelchance.
„Showtime ist zurück“, kommentierte Schneider das mit einem Sieg gekrönte
Comeback des 16-jährigen Wallachs: „Er ist motiviert, er möchte mit mir tanzen und hat Spaß an den Dingen.“Die zweimalige Team-Olympiasiegerin schwärmte. Immer wieder musste sie sich die Tränen aus den Augen wischen. Der Comeback-Sieg „löste Emotionen aus“, erklärte die Siegerin.
Werth mit Fehlern
Für ihren Ritt zum Sieg erhielt Schneider am Samstag 83,686 Prozent. Platz zwei sicherte sich überraschend Wandres, der mit Duke of Britain 79,981 Prozent erhielt. Zu viele Fehler unterliefen Werth mit Quantaz (78,216), die sich mit Platz drei begnügen musste. Nicht am Start war Titelverteidigerin Jessica von BredowWerndl (Tuntenhausen), die ihr zweites Kind erwartet.