Nordwest-Zeitung

Werth schlägt in der Dressur-Kür zurück

52-Jährige holt 17. DM-Gold – Schneider siegt im Grand Prix Special

- Von Michael Rossmann

Balve – Einen Tag nach der Enttäuschu­ng im Grand Prix Special durfte Isabell Werth wieder fröhlich lachen und den Siegersekt verspritze­n. Die Rekordreit­erin holte sich am Sonntag bei den deutschen Dressur-Meistersch­aften in der Kür ihren insgesamt 17. nationalen Titel. Die 52-Jährige aus Rheinberg siegte in Balve im Sattel von Quantaz mit 85,450 Prozent. Bei den Springreit­ern sicherte sich Mario Stevens mit Starissa den Titel.

Showtime kehrt zurück

„Die optimale Losgelasse­nheit hatten wir noch nicht, aber Quantaz wird immer besser und sicherer“, kommentier­te Werth nach dem KürDie

Sieg. Die erfolgreic­hste Reiterin der Welt sagte: „Gestern war ich nicht so zufrieden. Das war ein lehrreiche­s Wochenende.“Auf Platz zwei kam in der Kür-Entscheidu­ng Frederic Wandres aus Hagen am Teutoburge­r Wald mit Duke of Britain (83,375). Dritte wurde überrasche­nd Ingrid Klimke.

Vielseitig­keitsspezi­alistin aus Münster erhielt für ihren Ritt mit Franziskus 82,825 Prozent und darf nun beim Chio in Aachen erstmals im Dressur-Nationalte­am reiten.

Werth profitiert­e allerdings von einem Verzicht: Nicht zum Einsatz kam Dorothee Schneiders Toppferd Showtime, mit dem die Reiterin aus Framershei­m am Samstag nach langer Pause unerwartet deutlich den Titel im Grand Prix Special gewonnen hatte. Die 53-Jährige wollte ihren Wallach, der seit dem TeamGold bei den Olympische­n Spielen in Tokio wegen einer Verletzung pausiert hatte, nach zwei Prüfungen nicht überlasten und verzichtet­e auf die weitere Titelchanc­e.

„Showtime ist zurück“, kommentier­te Schneider das mit einem Sieg gekrönte

Comeback des 16-jährigen Wallachs: „Er ist motiviert, er möchte mit mir tanzen und hat Spaß an den Dingen.“Die zweimalige Team-Olympiasie­gerin schwärmte. Immer wieder musste sie sich die Tränen aus den Augen wischen. Der Comeback-Sieg „löste Emotionen aus“, erklärte die Siegerin.

Werth mit Fehlern

Für ihren Ritt zum Sieg erhielt Schneider am Samstag 83,686 Prozent. Platz zwei sicherte sich überrasche­nd Wandres, der mit Duke of Britain 79,981 Prozent erhielt. Zu viele Fehler unterliefe­n Werth mit Quantaz (78,216), die sich mit Platz drei begnügen musste. Nicht am Start war Titelverte­idigerin Jessica von BredowWern­dl (Tuntenhaus­en), die ihr zweites Kind erwartet.

 ?? BILD: IMAGO ?? Deutsche Rekordreit­erin: Isabell Werth
BILD: IMAGO Deutsche Rekordreit­erin: Isabell Werth

Newspapers in German

Newspapers from Germany