Land bei Mobilität der Zukunft dabei
Weil besucht Testfeld
Cremlingen – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht in der Forschung zum automatisierten Fahren ein zentrales Zukunftsfeld für das Bundesland. Wenn Niedersachsen auch künftig Autoland mit einer Produktion von hochwertigen Fahrzeugen sein wolle, müsse das Land bei dieser Entwicklung vorn mit dabei sein, sagte Weil am Montag. Der Regierungschef hatte sich zuvor an der Autobahn 39 bei Cremlingen (Landkreis Wolfenbüttel) über das Testfeld Niedersachsen informiert. Dort wurden Masten errichtet, um unter anderem Fahrverhalten und Verkehrsfluss zu erfassen und zu analysieren. Damit lassen sich Funktionen für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge entwickeln oder verbessern. Nach dem vollständigen Aufbau soll sich das Testfeld über etwa 280 Kilometer auf Autobahnen sowie mehrere Bundesund Landstraßen erstrecken.
Zukunft mitgestalten
Das Testfeld zwischen Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Hannover sei das größte in Europa, sagte Weil. Von der Grundlagenarbeit in dieser Region könnten in der Zukunft viele profitieren. Für ihn sei wichtig, dass Niedersachsen die Zukunft der Mobilität mitgestaltet. Auch wegen der Position von Volkswagen als einem der größten Autobauer der Welt ist Weil zufolge das Interesse sehr groß, solche Forschung im Land zu haben.
Erst vor wenigen Tagen übernahm das Land eine lange anvisierte Rolle mit Blick auf alle Testfelder in Deutschland. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Sitz in Braunschweig habe im Juni damit begonnen, die Koordination der Testfelder umzusetzen, sagte Lennart Asbach vom DLR-Institut für Verkehrstechnik. Ziel sei es, das Wissen über die Testfelder zu bündeln, um weiße Flecken für mögliche weitere Investitionen zu erkennen.
Vision für Luftfahrt
Für Weil war es die erste von mehreren Stationen in der Region BraunschweigWolfsburg, an denen er sich am Montag über den Stand der Forschung informierte. Am Flughafen in Braunschweig besichtigte er unter anderem das Forschungsflugzeug Istar, mit dem Wissen über automatisiertes Fliegen erweitert werden soll. Die DLRWissenschaftler dort erläuterten ihm ihre Strategie zur Vision einer emissionsfreien Luftfahrt. Im sogenannten 5GReallabor der Region ging es im Anschluss um Anwendungen, die durch den neuen Mobilfunkstandard möglich werden. In Wolfsburg informierte sich die Delegation um Weil anschließend unter anderem über digitale Ampeln.