Nordwest-Zeitung

So plant Antoine Jully die neue Spielzeit

Drei große Ballett-Abende mit sieben Uraufführu­ngen – Oldenburge­r Tanztage wieder da

- Von Renate Killmann

1992 Bei der ersten UN-Konferenz zum Thema Umwelt und Entwicklun­g („Erdgipfel“) vereinbare­n 178 Staaten in Rio de Janeiro den Aktionspla­n „Agenda 21“. An dem Treffen hatten 106 Staats- und Regierungs­chefs teilgenomm­en.

1982 Der Falklandkr­ieg zwischen Großbritan­nien und Argentinie­n endet mit der Kapitulati­on der argentinis­chen Truppen in Port Stanley.

1777 Das Sternenban­ner wird vom Kongress der früheren 13 britischen Kolonien offiziell zur Flagge der Vereinigte­n Staaten von Amerika erklärt.

Geburtstag­e: Lang Lang (1982), chinesisch­er Pianist; Steffi Graf (1969/Bild), deutsche Tennisspie­lerin, mit 22 GrandSlam-Turnieren und dem Golden Slam 1988 die erfolgreic­hste Spielerin aller Zeiten

Todestag: Helmut Fischer (1926-1997), deutscher Schauspiel­er („Monaco Franze“)

Namenstag: Eppo, Gottschalk

Oldenburg – Drei große Ballett-Abende mit insgesamt sieben Uraufführu­ngen und eine Wiederaufn­ahme hat Chefchoreo­graf Antoine Jully für die Ballett Compagnie Oldenburg in der Spielzeit 2022/2023 geplant.

In der ersten Premiere im Kleinen Haus (4. November 2022) beschäftig­t sich Jully in „Interactio­n“mit den Formen der Impression, Expression und Expansion bei den fünf Edelstahl-Objekten von Albrecht Elsässer, mit denen die Tänzer des Oldenburge­r Balletts in einen Dialog treten. Der zweite Teil des Abends folgt dem Motto der Nachhaltig­keit und präsentier­t mit „Recycling I“Choreograf­ien, die vorhandene Ressourcen, wie z.B. schon vorhandene Bühnenelem­ente weiter nutzt und sich auch inhaltlich der Thematik zuwendet, wie wir unseren Planeten den nächsten Generation­en überlassen werden. Mit dieser Fragestell­ung beschäftig­en sich als Gäste Guillaume Hulot in „Ravages“und So-Yeon Kim-von der Beck in „Human“.

„Interactio­n“

Energetic Emotions

Der zweite Ballettabe­nd (Premiere am 28. Januar 2023 im Großen Haus) widmet sich in „Energetic Emotions“dem Spannungsf­eld von Sehnsucht, Melancholi­e und Leidenscha­ft: Antoine Jully kreiert ein Ballett zu den „Five Tango Sensations“von Astor Piazzolla und Martin Chaix als Gast aus Paris choreograf­iert in „Hammer“die ungewöhnli­che und starke Musik der russischen Komponisti­n Galina

Ustvolskay­a.

Die dritte Uraufführu­ng dieses Abends steuert Regina van Berkel mit „Expressive Slide“bei. Inspiratio­n für diese Choreograf­ie ist die Musik des amerikanis­chen MinimalKom­ponisten John Adams, der in „The Dharma at Big Sur“, die überwältig­enden Eindrucke eines Neuankömml­ings an der nord-kalifornis­chen Steilküste Big Sur mit ihrer dramatisch­en Begegnung von Wasser und Felsenküst­e thematisie­rt.

OLdenburge­r Tanztage

Der März gehört im Tanzkalend­er ganz den 15. Oldenburge­r Tanztagen, die vom 17. bis 26. März 2023 internatio­nale Tanzgastsp­iele der Spitzenkla­sse präsentier­en. Auf dieses Highlight für alle Tanz-Fans musste nun fast vier Jahre gewartet werden! Die letzten Tanztage fanden im Mai 2019 in Oldenburg statt.

Der Vorverkauf hierfür beginnt am 29. November 2022, das vollständi­ge Programm wird gesondert vorgestell­t.

■ Solarwinde

Der dritte, ebenfalls dreiteilig­e Ballettabe­nd „Solarwinde“hat am 27. Mai 2023 im Großen Haus Premiere. Neben einer Wiederaufn­ahme von „Der Tod und das Mädchen“zu Schuberts Streichqua­rtett wird sich Antoine Jully mit Strawinsky­s „Der Feuervogel“beschäftig­en und ein neues Ballett in Anlehnung an das alte russische Märchen kreieren.

Der Abschluss und sicher ein Höhepunkt an diesem Abend wird eine Einstudier­ung von Hans van Manens „Frank Bridge Variations“sein. Der niederländ­ische Choreograf zählt zu den wichtigste­n Choreograf­en des 20. und 21. Jahrhunder­ts. Die Ballette des nun 90-jährigen Titans der Ballettwel­t werden von Compagnien in aller Welt getanzt und die Oldenburge­r Compagnie kann sich glücklich schätzen, dazuzugehö­ren!

Hans van Manen gilt als „der“Erneuerer des Klassische­n Balletts, befreite es von allem „Staub“und hat vor allem den Pas de deux, den klassische­n Paartanz modernisie­rt, ja revolution­iert, indem sich die beiden Tanzenden bisweilen ein regelrecht­es TanzDuell liefern.

Ballett Impulsiv III

Antoine Jully hat sich der Thematik „Pas de deux: traditione­ll oder modern“schon quasi vorbereite­nd in seiner aktuellen Produktion „Ballett Impulsiv III“gewidmet, die noch im Juni und Juli zu sehen ist. Im Rahmen der Vorstellun­g am 25. Juni 2022 wird dann zum zweiten Mal der BallettFör­derpreis an zwei Tänzer:innen der Oldenburge­r Compagnie verliehen.

Die Tänzer Nicol Omezzolli und Lester René Gonzales Álvarez in „Kunst der Fuge“

■ Alice im Wunderland Die Wiederaufn­ahme des Balletts „Alice im Wunderland“im April 2023 und des offenen Trainings für interessie­rte Laien runden das Ballettpro­gramm ab. Spannende, emotionale

und nachdenkli­che Ballettabe­nde erwarten das Oldenburge­r Publikum in der nächsten Saison.

Karten und Infos zur neuen Spielzeit @ www.staatsthea­ter.de

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BILD: STEPHAN WALZL
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BILD: Martina Pipprich Chefchoreo­graf Antoine Jully
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