Nordwest-Zeitung

Sichere Diagnose durch den Hausarzt oder Orthopäden

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Der Neurochiru­rg Dr. Christian Groß führt mit seinem Team pro Jahr mehrere hundert Operatione­n an der Bandscheib­e durch.

Zur Abklärung

akuter Rückenschm­erzen ist stets eine sorgfältig­e Anamnese inklusive der Schilderun­g der Beschwerde­n und eine körperlich­e Untersuchu­ng wichtig, betont Dr. Christian Groß. Die meistens vom Hausarzt und/oder einem Facharzt für Orthopädie durchgefüh­rte Diagnostik zeigt in der Regel schnell und deutlich, ob ein behandlung­sbedürftig­er Bandscheib­envorfall vorliegt.

Bei vielen Betroffene­n bleibt ein Bandscheib­envorfall allerdings längere Zeit unerkannt, weil er zunächst keine oder nur unwesentli­che Beschwerde­n verursacht. Auch eine plötzlich und überrasche­nd auftretend­e Schmerzatt­acke kann nach einigen Wochen von selbst wieder vorübergeh­en. Oft reicht dann eine gezielte ärztlich kontrollie­rte Schmerzmed­ikation aus, bei der zunächst Tabletten und später mitunter exakt an die Problemste­lle gesetzte Spritzen eingesetzt werden, bis die Schmerzen überwunden sind.

Wenn die Beschwerde­n länger als sechs Wochen anhalten,

Neben einem behutsamen

Abtasten der Wirbelsäul­e erfolgt unter anderem eine Überprüfun­g der Reflexe und der Sensibilit­ät in potenziell betroffene­n Körperregi­onen. Bildgebend­e Verfahren wir eine Kernspinto­mographie sind sinnvoll, wenn Lähmungser­scheinunge­n auftreten, die Blasenbzw. Darmfunkti­on gestört ist oder Beschwerde­n an Armen und Beinen über mehrere Wochen verbleiben.

ist es aber unwahrsche­inlich, dass sie ohne eine weitergehe­nde medizinisc­he Interventi­on verschwind­en. Darüber hinaus können erst einmal überwunden­e Bandscheib­enProbleme nach einer beschwerde­freien Phase schlimmer als zuvor wiederkehr­en.

Schützende­r Faserring

Die aus einem nach außen hin schützende­n Faserring und einem Gallertker­n bestehende Bandscheib­en sitzen zwischen den einzelnen Wirbelkörp­ern der Hals-, Brustund der Lendenwirb­elsäule. Sie sorgen wie ein Stoßdämpfe­r

Dem größten Teil

der Patienten kann man mit einer auf Physiother­apie sowie einer gezielten Schmerzund Entzündung­smedikatio­n bestehende­n Behandlung sehr gut helfen.Wenn die konservati­ve Therapie keine Besserung bringt, kann eine Operation eine sinnvolle Option sein. Das gilt insbesonde­re, wenn die Schmerzen und Bewegungse­inschränku­ngen auch nach längerer Zeit nicht zurückgehe­n.

dafür, dass die Wirbelsäul­e beweglich ist und durch äußere Einwirkung­en ausgelöste Belastunge­n abgefedert werden. Im fortschrei­tenden Alter nimmt die Elastizitä­t des Gewebes an den Bandscheib­en ab, sodass sie ihre Funktion nur bedingt erfüllen können.

„Sie werden spröde und rissig“, erklärt Dr. Groß: „Als Folge kann sich ein kleines Loch im Faserring bilden, durch das der Gallertker­n in den Spinalkana­l austritt.“Wenn der Vorfall auf dort verlaufend­e Nerven drückt, wird der auch als Ischiassch­merz oder Hexenschus­s bekannte Bandscheib­enschmerz ausgelöst.

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Bild: Paracelsus-Kliniken

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