Fahrspaß und Freiheit auf zwei Rädern
Mit einem gebrauchten Moped fing es an
Augustfehn – „Ich komme aus einer Motorradfamilie und bin quasi mit dem Zweirad aufgewachsen“, erzählt Dieter Börjes, der sich als überzeugter Motorradfahrer beschreibt. Mit 16 Jahren machte der gebürtige Tanger den Moped-Führerschein und kaufte sich eine gebrauchte Kreidler. „Ich war in der Ausbildung zum Baustoff-Kaufmann bei der Firma Borchers in Augustfehn und habe mir das Geld zusammengespart“, so der heute 65-Jährige. Zwei Jahre später, 1975, machte Dieter Börjes in einem Rutsch gleich beide Führerscheine – für PKW und Motorrad. Anders als viele Gleichaltrige kaufte er sich eine gebrauchte Honda und fuhr damit auch im Winter zur Arbeit. Und die Motorradbekleidung? „Es gab keine“, erinnert sich Dieter Börjes und lacht. Er sei in ganz normalen Klamotten gefahren. Wenn das Wetter zu extrem war, habe er vom Vater das Auto nehmen können. Das Motorrad rückte mehr und mehr in sein Leben. Seine damalige Freundin und heutige Ehefrau Anke teilte von Anfang an die Biker-Leidenschaft mit ihm.
Biker-Freunde kamen zusammen, um gemeinsame Ausfahrten zu unternehmen. So wurde 1978 der Motorradclub Saterland ins Leben gerufen – Dieter Börjes ist Gründungsmitglied. „Wir haben damals große Treffen organisiert, das hat viel Spaß gemacht.“1980 gründete Dieter Börjes in einem kleinen Raum einen Laden für Motorrad-Zubehör und -Bekleidung – im Nebenerwerb.
Erstes neues Motorrad
„Meine erste neue Maschine war eine Suzuki, die ich von vom damaligen Suzuki-Händler aus Apen gekauft habe das war etwa 1981.“Er habe immer sparsam gelebt und konnte sich dann erstmals eine nagelneue Maschine kaufen. Sie seien früher oft zu Motorradrennen gefahren – und das
Dieter Börjes fährt derzeit eine Pan America Reiseenduro von Harley Davidson. Nur fürs Foto ohne Motorradbekleidung.
Zelt stets im Gepäck.
Sicherheitstraining auf dem Nürburgring
Der Inhaber von Börjes Bikers Outfit denkt gerne an besondere Fahrten. Dazu gehört das Sicherheitstraining auf dem Nürburgring. „Ein Lieferant hatte eingeladen. Die Strecke ist ideal für das Üben von Kurven fahren und das vorausschauende Fahren.“
Eine Clique von begeisterten Motorradfahrern besteht seit über 35 Jahren. „Anfangs sind wir einmal jährlich übers Wochenende zusammen unterwegs gewesen, auch zu großen Motorradrennen als Zuschauer in ganz Europa.“Inzwischen fährt die Clique jedes Jahr für etwa eine Woche auf Tour.
Motorradfahren hält jung
Dieter Börjes mag am Bikerfahren besonders das besondere Gefühl und das Genießen der Landschaft und erzählt von einer Tour durch die Toskana. Die geschwungenen Straßen würden sich bestens fahren lassen. Auf Autobahnen
fahre er ungern: „Das macht keinen Spaß.“Motorradfahren sei ein anstrengender Sport, halte fit und jung. „Gruppenfahrten sind besonders anstrengend, machen aber auch viel Freude. Beim Motorradfahren muss man sehr gute Reaktionen haben. Man passt im Straßenverkehr für sich und auch für die anderen Verkehrsteilnehmer auf – man sollte alle und alles im Blick haben.“
Wenn der Geschäftsführer alleine unterwegs ist, legt er gerne auch mal eine sportliche Fahrt hin. Mit seiner Pan America Reiseenduro von Harley Davidson hat er eine wendige Maschine, die technisch auf dem neuesten Stand ist. „Man sitzt mit geradem Rücken drauf.“
Motorradfahren auch für ältere Menschen?
„Mein ältester Kunde, der eine neue Maschine gekauft hat, war 84 Jahre. Mein Mitarbeiter hatte einen 86-Jährigen Käufer“: Der Biker hat viele Einsteiger als Kunden, darunter auch viele, die erst im Rentenalter ihren Führerschein
machen. „Und die Leute sind begeistert.“Aber auch Biker, die in jungen Jahren den Führerschein gemacht haben, aber dann nicht mehr Motorrad gefahren sind, kommen im Alter auf das Hobby zurück.
Wer im Besitz eines Klasse 3-Führerscheins vor dem 1. April 1980 ist, brauche für den Führerschein Klasse A nur eine praktische Prüfung auf einem Motorrad machen.
Sportliches Hobby
Für dieses Jahr hat der Geschäftsmann noch einige Touren geplant – Anfang Juli soll es zu den BMW-Tagen nach Berlin gehen. Und sonst? „Wenn ich fahre, dann müssen es schon einige Hundert Kilometer sein, die Maschine muss warm werden“, so Dieter Börjes. Anke Börjes unterstützt das Hobby voll und ganz: „Ich lasse ihn auch fahren.“
Für eine kleine Spritztour mal eben um die Ecke, startet er seine Reiseenduro nicht. In der Bekleidung passt sich der Biker der Witterung an.