So läuft die Wahl
In Frankreich wurde am Sonntag die Nationalversammlung gewählt. So läuft das Votum dort ab. Die Nationalversammlung ist das zentrale Machtzentrum des französischen Parlaments. Die 577 Abgeordneten werden auf fünf Jahre direkt gewählt und stimmen über Gesetze ab. Mit dem Senat gibt es auch noch eine zweite Parlamentskammer, die allerdings eine weniger wichtige Rolle einnimmt und zu einem anderen Zeitpunkt gewählt wird. Denn sind sich die Kammern nicht einig, kann die Regierung der Nationalversammlung das letzte Wort lassen. In der Nationalversammlung hatte bisher das Mitte-Bündnis des Staatschefs Emmanuel Macron die Mehrheit.
Die Abgeordneten werden nach dem Mehrheitswahlrecht direkt vom Volk gewählt. Wer mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen in seinem Wahlkreis erhält, bekommt den Parlamentssitz, sofern dies mindestens einem Viertel der eingeschriebenen Wähler dort entspricht. Das schaffen aber nur die Allerwenigsten. Die Großzahl der Sitze wird in einer Stichwahl eine Woche später vergeben. In diese Endrunde kommt, wer mindestens 12,5 Prozent der Stimmen der eingeschriebenen Wählerinnen und Wähler bekommen hat. Weil die Wahlbeteiligung bei der Parlamentswahl oft niedrig ist, ist auch das für viele Kandidaten ein Hindernis. In jedem Fall kommen aber die beiden Erstplatzierten weiter. Es gewinnt in der zweiten Runde dann die Person mit den meisten Stimmen. Die Wahl findet traditionell nur wenige Wochen nach der Präsidentschaftswahl statt.