Pressestimmen
Das erste Interview von ExKanzlerin Angela Merkel nach ihrer Regierungszeit kommentiert in Stockholm die sozialdemokratische Tageszeitung:
Während ihrer Kindheit in Ostdeutschland war Angela Merkel Klassenbeste in Russisch. Das kam während ihrer 16 Jahre langen Zeit als deutsche Bundeskanzlerin zum Einsatz, als sie engen Kontakt mit Wladimir Putin hatte. Nun hat Merkel ihr erstes großes Interview seit ihrem Abgang vor einem halben Jahr gegeben. Sie reflektiert ihre eigenen Entscheidungen, glaubt aber nicht, größere Fehler begangen zu haben. Merkel verteidigt sich damit, dass sie ihr Bestes getan habe, um Putin in Schach zu halten. Was nach dem Interview hängen bleibt, ist ihr Unwille, ihre eigenen Fehler einzugestehen und aus ihnen zu lernen. Die verständnisvolle Behandlung von Russland hat nicht funktioniert – und wird den anhaltenden Krieg nicht lösen. Zur Dienstpflicht, wie sie der Bundespräsident vorgeschlagen hat, meint die in Ulm erscheinende
Nicht nur für die Charakterbildung wäre ein Dienstjahr daher ein Gewinn. Sondern für das gesellschaftliche Miteinander im Ganzen. Denn unsere Gegenwart krankt daran, dass Menschen kaum noch in Kontakt mit Angehörigen anderer Milieus kommen. Das ist bestimmt nicht der einzige, aber einer der Gründe für unsere gespaltene Gesellschaft, deren Pole sich nichts mehr zu sagen haben.