Bettler bedrängen Bürger in Oldenburg
Streetfood-Festival-Besucher berichten von aggressivem Verhalten
Oldenburg – Mit dem Finger zeigt eine Frau auf ein leeres Pfandglas. Sie spricht so gut wie kein Deutsch und gibt mit Blicken, Gesten und einzelnen Worten zu verstehen, dass sie das Glas haben möchte. Als der Mann ihr gegenüber abwehrend reagiert, versucht sie, ihm das Glas aus der Hand zu nehmen. „Nein, das ist meins“, sagt der Oldenburger, der am Wochenende das StreetfoodFestival auf dem Schlossplatz in Oldenburg besucht hat und von dem aggressiven Vorgehen einer Gruppe von Bettlerinnen und Bettlern berichtet.
Ähnliche Erfahrungen haben am vergangenen Wochenende auch weitere Besucher der Veranstaltung gemacht. „Sie haben nicht aufgegeben und sind immer wieder zu uns gekommen“, erklärt eine Frau,
die die Situation ebenfalls miterlebt hat. Etwa vier bis fünf Personen sollen sowohl Samstag als auch Sonntag auf dem Schlossplatz gebettelt haben und dabei teilweise sehr aggressiv geworden sein.
Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilt, ist das Betteln in Oldenburg an sich nicht verboten. „Grundsätzlich müssen diese Personen von der Gesellschaft akzeptiert werden“, sagt Stadtsprecherin
Kim Vredenberg-Fastje. Nicht hinnehmbar sei jedoch aggressives Betteln – es stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Wenn Bürgerinnen und Bürger bedrängt und belästigt werden, können sowohl der Zentrale Außendienst als auch die Oldenburger Polizei einschreiten und beispielsweise einen Platzverweis erteilen.
Wie die Polizei mitteilt, seien am vergangenen Wochenende jedoch keine besonderen Vorkommnisse diesbezüglich gemeldet worden. Laut Stadtverwaltung kommt es trotzdem immer mal wieder zu Beschwerden über Bettler – vor allem in den warmen Monaten. In manchen Fällen sei auch ein Einschreiten der Polizei notwendig. Solche Vorfälle kommen jedoch nur vereinzelt vor, wie Stadt und Polizei erklären.
→Stadt