Inflation kratzt an Acht-Prozent-Marke
Energiekosten als Treiber
Tausende ausländische DieselKäufer, die ihre Forderungen gegen VW an den OnlineDienstleister Myright abgetreten haben, können wieder auf Schadenersatz hoffen. Anders als zuvor die Gerichte in Braunschweig urteilte der Bundesgerichtshof (BGH) jetzt im Musterfall eines Schweizer Kunden, dass Myright alle Voraussetzungen erfüllt, um die Forderungen letztlich über Sammelklagen einzutreiben. Eine besondere Sachkunde im Schweizer Recht müsse die deutsche Financialright GmbH, die hinter Myright steht, dafür nicht nachweisen. Damit können die einzelnen Ansprüche jetzt inhaltlich geprüft werden (Az. VIa ZR 418/21).
Frankfurt – Kräftige Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel haben die Teuerungsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben. Im Mai lagen die Verbraucherpreise um 7,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat – man bestätigte nun vorläufige Angaben.
Damit verharrte die Inflationsrate im dritten Monat in Folge über der Marke von 7 Prozent. Im März war die Teuerungsrate auf 7,3 Prozent gesprungen, im April lag sie bei 7,4 Prozent. Von April auf Mai zogen die Preise um 0,9 Prozent an.
Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern muss man bis in den Winter 1973/1974 zurückblicken, um ähnlich hohe Werte zu finden. Damals waren die Energiepreise infolge der ersten Ölkrise gestiegen. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft. Verbraucher können sich pro Euro dann weniger leisten.
Im Mai mussten die Menschen in Deutschland allein für Energie 38,3 Prozent mehr zahlen als vor Jahresfrist. Auch die Preise für Kraftstoffe (41 Prozent) und Strom (21,5 Prozent) zogen deutlich an. Lieferengpässe sorgen zudem dafür, dass Preise für viele Waren anziehen. Lebensmittel etwa verteuerten sich um 11,1 Prozent.