So wertvoll kann Humor im Klassenzimmer sein
Die Zeit drängt, Lehrer keilen sich um Nachschreibetermine für Klassenarbeiten und die Motivation schleicht sich durch die letzten Wochen bis zu den Sommerferien. Nicht gerade rosige Aussichten für den Endspurt also, den alle so sehr herbeisehnen. Wir wissen natürlich, jedes Schuljahr hat ein Ende und bis dahin hilft nur eines: eine riesige Portion Humor.
Gerade jetzt ist er wichtiger denn je und humorlose Lehrer haben auf lange Strecke geseeinem hen verloren. Wenn sie dann zudem nichts mit Schülern anfangen können, sieht es doppelt duster aus. Denn ohne Humor übersteht man keinen Schultag, bei den ganzen Vorfällen. Zusammen mit Sympathie ist er unschlagbar.
Entspannung
So kann man fast allem etwas Lustiges oder Schräges abgewinnen, je nachdem, was Schüler, Kollegen oder Vorgesetzte anstellen. Es gibt natürlich Grenzen bei Geschmack, Verhalten und Gesetzen, die eingehalten werden müssen. Das sollte klar sein. Bei allem anderen erreicht Humor im Unterrichtsalltag aber die Schüler und entspannt so manche schwierige Situation.
Insbesondere bei pubertierenden Schülern, die keine Lust auf Schule haben, hilft er,
Bewegung und Lachen bereichern den Schulalltag: Unsere Kolumnistin plädiert für den Einsatz von Humor.BILD:
Beziehungen aufzubauen und sie emotional anzusprechen, ohne mit dem Zeigefinger zu kommen. Der funktioniert ohnehin seltener, als wir Lehrer
es gerne hätten. Wichtig ist dabei, authentisch zu sein und keine blöden Witzchen zu reißen, dann wird es problematisch und die Schüler fühlen sich veräppelt. Je nach Beziehungsstand geht man zuerst vorsichtig vor und je länger man sich kennt und weiß, wie weit man gehen darf, desto besser wird es.
Vorsicht bei Ironie
Daneben gilt es, die Altersgruppe zu beachten. Junge Schüler gehen anders als große mit Humor um und haben unterschiedliches Verständnis dafür. Die Kleinen verstehen zum Beispiel selten Ironie oder Sarkasmus und nehmen dies für bare Münze. Sie lieben dafür aber Bewegung und den lockeren Umgang damit. Wenn sie in bestimmten Unterrichtsphasen auf ihrem Tisch sitzen oder liegen dürfen oder Stopptanz zu einem Lied machen und dann mit einem Partner mündlich ein Thema wiederholen oder zu Lied aufräumen, freuen sie sich.
Sind sie daran gewöhnt, fordern die Schüler solche Rituale ein und sind dabei aufmerksam sowie meist diszipliniert. Auch so zeigt sich Humor, aber die Vorhaben müssen in der jeweiligen Klasse durchführbar sein.
Machen die Kinder Mist oder nutzen die Freiheiten aus, ist die Idee gestorben. Dies lässt sich jedoch Stück für Stück üben. Also: durchhalten und lächeln!
Die Autorin dieser Kolumne wohnt in Oldenburg und unterrichtet an einer weiterführenden Schule im Nordwesten. Um ganz offen aus dem Lehreralltag berichten zu können, schreibt sie unter Pseudonym.