Nordwest-Zeitung

„Rückkehr würde viele glücklich machen“

41 Jahre nach „Friday Night In San Francisco“: Al Di Meola über Mitspieler und das neue Album

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1977 In Spanien finden die ersten freien Wahlen seit dem Bürgerkrie­g (1936-1939) statt. Sie besiegeln das Ende des Franco-Regimes.

1972 Die Terroristi­n Ulrike Meinhof von der Roten Armee Fraktion (RAF) wird in Hannover verhaftet.

1907 In Den Haag beginnt die Zweite Haager Friedensko­nferenz mit Vertretern von 44 Staaten. Bis zum 18. Oktober werden 13 Abkommen zur Regelung internatio­naler Konflikte verabschie­det.

Geburtstag­e: James Belushi (1954), amerikanis­cher Schauspiel­er („Wag the Dog“); Edvard Grieg (1842-1907), norwegisch­er Pianist und Komponist der Romantik (Peer-GyntSuiten)

Todestag: Heidi Kabel (19142010/Bild), deutsche Volksschau­spielerin, spielte am Hamburger Ohnsorg-Theater („Sluderkraa­m in’t Treppenhus“/Tratsch im Treppenhau­s)

Namenstag: Lothar, Vitus

Das im Jahr 1981 erschiene Live-Album „Friday Night In San Francisco“des Trios Al Di Meola, John McLaughlin und Paco De Lucia zählt zu den meistverka­uften Jazz-Alben aller Zeiten. 41 Jahre später erscheint im Juli 2022 mit „Saturday Night In San Francisco“ein lange verscholle­ner Mitschnitt der Show des folgenden Abends.

Mr. Di Meola, hatten Sie die Samstagnac­ht in San Francisco eigentlich vergessen? Di Meola: Ja, tatsächlic­h war sie mir entfallen. Natürlich wusste ich, dass damals beide Shows aufgezeich­net wurden, aber im Laufe der Jahre hatte ich es völlig vergessen. Dann kam 2020 der Lockdown, die Situation wurde von Woche zu Woche schlimmer, und ich rief John McLaughlin an, eigentlich nur um zu hören, wie es ihm geht. Dabei spürte ich zum ersten Mal seit vielen Jahren seine menschlich­e Seite. Wir wünschten uns nur das Beste und dass es dem jeweils anderen gutgehen möge. Bei dieser Gelegenhei­t sagte ich: „John, ich würde gern noch mal mit dir über die Samstagnac­ht in San Francisco sprechen.“

Wie war seine Reaktion? Di Meola: Er antwortete: ,Ich kann mich daran überhaupt nicht erinnern.’ Darauf ich: ,Wir haben auch die zweite Show aufgezeich­net!’ Er: ,Glaubst du das nur, oder weißt du es sicher?’ Ich: ,Ich weiß es genau, denn ich besitze die Bänder! Und das Beste daran ist: Es existieren Aufnahmen von Songs, die wir für ,Friday Night’ nicht verwendet haben!’ John bat mich, ihm einige dieser Stücke zu schicken. Er flippte völlig aus, war total begeistert. Er sagte: ,Bitte lass sie so, wie sie sind, auch mit den kleinen Fehlern, die Songs klingen großartig!’

Eigentlich galt Ihr Verhältnis als zerrüttet – im Gegensatz zu Ihrer engen Freundscha­ft zu

Mit seinen Soloalben

„Land Of The Midnight Sun“, „Elegant Gypsy“und „Casino“erwarb sich der Amerikaner zwischen 1976 und 1978 den Ruf des weltweit schnellste­n Gitarriste­n seines Fachs. Den größten kommerziel­len Erfolg verzeichne­te er mit Paco De Lucia (1947-2014) und John McLaughlin (1942), deren Live-Album „Friday Night In San Francisco“zum Vinyl-Klassiker wurde.

Sie würden mitmachen? Di Meola: Ja. Alle Differenze­n, die es gegeben hat, sollten in den Hintergrun­d treten. Denn so etwas sollte man für die Fans machen, für die Freude, die du ihnen damit bescherst. Denn es erinnert sie an eine glückliche Zeit als junge Menschen, als man an der Highschool war oder mit Freunden um die Häuser zog. Natürlich können wir nicht mehr so unfassbar schnell spielen wie in unseren 20er-Jahren. Aber dafür sind wir weiser und intelligen­ter als damals. Und unsere Fans könnten sehen, dass wir wieder Freunde sind.

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