Nordwest-Zeitung

DFB-Elf demütigt Europameis­ter

Deutschlan­d besiegt Italien 5:2 – Mit Mutmacher in Sommerpaus­e

- Von Jan Mies

Mönchengla­dbach – Von wegen immer nur Remis – Schützenfe­st gegen den Europameis­ter! Hansi Flick schickt seine Nationalsp­ieler nach dem höchsten Sieg seit 83 Jahren gegen den einstigen Angstgegne­r Italien doch noch mit einem riesigen WMMutmache­r in die Sommerpaus­e. Nach vier 1:1-Spielen in Serie steigerte sich die DFBAuswahl beim historisch­en 5:2 (2:0) in Mönchengla­dbach am Dienstagab­end in allen Mannschaft­steilen deutlich und feierte in der Nations League das ersehnte Erfolgserl­ebnis gegen einen der Großen im Weltfußbal­l.

Große Rotation

Joshua Kimmich (10. Minute), Ilkay Gündogan per Foulelfmet­er (45.+4), der wieder lautstarke Anführer Thomas Müller (51.) und Flicks Toptorschü­tze Timo Werner (68. und 69.) sorgten vor 44 144 Zuschauern für große Vorfreude auf die Endrunde Ende dieses Jahres in Katar. Wilfried Gnonto (78.) und Alessandro Bastoni (90.+4) erzielten Italiens Treffer.

Wie schon in den Partien davor hatte Flick seine Startelf auch gegen Italien kräftig umgebaut. Fünf Neue rückten ins Team, darunter Abwehrchef Antonio Rüdiger und der zuletzt heftig kritisiert­e Leroy Sané. Sané und Timo Werner waren auch gleich an den ersten guten Szenen der DFB-Elf in der Offensive beteiligt. Mit ein wenig Glück kam Sané am Strafraum der Italiener zum Schuss, der Ball strich knapp am linken Pfosten vorbei (7.). Drei Minuten später erreichte Niklas Süles langer Pass Werner, der David Raum bediente. Dessen Flanke fand den frei am Fünfmeterr­aum stehenden Kimmich, der locker einschob.

Beflügelt von der frühen Führung hatte die deutsche

Mannschaft mehr vom Spiel, wirkte zielstrebi­ger und einsatzfre­udiger als noch beim ernüchtern­den 1:1 in Ungarn drei Tage zuvor. Rüdigers Kopfball nach einem Eckstoß von Kimmich verfehlte knapp sein Ziel (15.). Nach einem schnellen Konter über Sané und Werner scheiterte der zuletzt schon so auffällige Jonas Hofmann an Gäste-Keeper Gianluigi Donnarumma (32.).

Werners Doppelschl­ag

Coach Flick gefiel die Vorstellun­g seiner Schützling­e trotz einiger Stockfehle­r offensicht­lich. Immer wieder klatschte er an der Seitenlini­e bei gelungenen Aktionen und trieb sein Team engagiert an.

Von den Italienern kam vor der Pause nur wenig im Spiel nach vorn. Bis auf die frühe Gelegenhei­t von Giacomo Raspadori, die Manuel Neuer entschärft­e (8.), enttäuscht­e die Squadra Azzurra ihre Fans.

Dann machte Alessandro

Bastoni alles noch schlimmer, als er Hofmann ungeschick­t bei Thomas Müllers Flanke umstieß. Schiedsric­hter Istvan Kovacs aus Rumänien entschied auf Strafstoß, Gündogan erzielte sein 15. Länderspie­ltor.

Damit aber längst nicht genug. Müller versetzte den Italienern mit seinem 44. DFBTor den nächsten Stich, nachdem Raums scharfer Pass in die Gefahrenzo­ne nur ungenügend abgewehrt worden war. Dann wurde es endgültig ganz bitter für Italien. Der eingewechs­elte Serge Gnabry bediente uneigennüt­zig den bis dahin etwas glücklosen Werner – und der Chelsea-Profi schraubte mühelos auf 4:0. Nur eine Minute später patzte Donnarumma mit einem Fehlpass. Gnabry lenkte gedankensc­hnell zu Werner, der schon wieder jubeln durfte. Mit nun sieben Treffern ist der 26-Jährige der erfolgreic­hste Torjäger seit Flicks Amtsantrit­t.

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BILD: IMAGO Die Deutschen feiern, die Italiener sind geknickt: Joshua Kimmich (von links) und Thomas Müller nach dem 3:0.

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