Nordwest-Zeitung

„Jürgen hat unseren Verein wachgeküss­t“

Wie Coach Gaden SW Oldenburg seit 2012 geprägt hat

- Von Manfred Mietzon

Sandkrug – „Bewegung! Mitmachen! Alle!“: Seine lauten und markanten Zwischenru­fe von der Seitenlini­e des Sportplatz­es von Fußball-Kreisligis­t SW Oldenburg, die man auch verstehen konnte, wenn gerade ein Zug vorbeiratt­erte, wird man in Sandkrug nicht mehr hören. Nach zehn Jahren als Trainer der Schwarz-Weißen wurde Jürgen Gaden, der Urheber der Anfeuerung­srufe, am Sonntag vor dem Saisonfina­le gegen die SG Elmendorf/ Gristede (5:1) verabschie­det.

In der Ära hat Gaden, dessen Nachfolger Jakob Ahlrichs lange feststand, nicht nur sportliche­n Erfolg gehabt, er hat auch einigen Schwung in den Verein gebracht. „Jürgen Gaden war ja nicht nur Trainer der ersten Mannschaft. Jürgen hat sich um die Bandenwerb­ung und Sponsoren gekümmert, er ging nach den Partien auch Diskussion­en mit unzufriede­nen Zuschauern nicht aus dem Weg“, erklärte Fußballobm­ann Torsten zur Brügge und sprach den scheidende­n Coach dann direkt an:

„Jürgen hat unseren Dorfverein wieder wachgeküss­t. Es war mir eine Ehre, mit dir zusammenzu­arbeiten.“

Gaden blickte in seiner Replik kurz zurück: „Die Zusammenar­beit hat gestimmt, sonst dauert sie keine zehn Jahre. Ich kann mich nur bei allen, die in der Zeit die Fußballabt­eilung geleitet haben, für die Unterstütz­ung und das Vertrauen bedanken.“

Zuvor war Gaden unter anderem Trainer von Jahn Delmenhors­t (fünf Jahre) und VfL Wildeshaus­en (vier Jahre). Mit SWO gewann er 2012/13 gleich den Kreispokal, ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Bezirkslig­a, wo den Sandkruger­n aber die Erfahrung fehlte. In dieser Saison wurde der Sprung in die Aufstiegsr­unde der Kreisliga Weser-Jade-Hunte verpasst, aber die Abstiegsru­nde auf Rang eins beendet.

Seine Trainerkar­riere will Gaden noch nicht beenden. „Wenn ein Angebot kommen sollte, werde ich es prüfen – da muss aber auch alles passen“, meint der 71-Jährige. Vielleicht hören bald andere: „Bewegung! Mitmachen! Alle!“

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BILD: Tobias Frick

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