Verflüssigtes Gas aus Israel für Europa
Weg über Ägypten
Kairo – Israel soll über Ägypten künftig verflüssigtes Gas nach Europa liefern. Während eines Besuchs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kairo am Mittwoch unterzeichneten Minister der beiden Länder eine entsprechende Absichtserklärung. Die Einigung komme zu einer „sehr schwierigen Zeit“für die EU – während eines Kriegs auf europäischem Boden, sagte von der Leyen. Ziel seien fossile Brennstoffe von „vertrauenswürdigen Lieferanten“.
Der Erklärung zufolge soll Israel Gas ins benachbarte Ägypten liefern, das dort verflüssigt und mit Tankern nach Europa exportiert werden soll. Die Vereinbarung gilt zunächst für drei Jahre. Für Ägypten wie auch für Nachbar Jordanien ist Israel dank einer bestehenden Leitung schon zu einem der wichtigsten Gaslieferanten geworden. „Was für ein besonderer Moment“, sagte von der Leyen.
Mit der Einigung will sich die EU unabhängiger machen vom Gas aus Russland. Der Krieg habe bei „unseren Freunden in Europa die schwerste Energiekrise der vergangenen Jahre“ausgelöst, sagte die israelische Energieministerin Karine Elharrar.
Durch die Kairoer Einigung rechnet die EU-Kommission für 2023 mit Lieferungen von rund 10 Milliarden Kubikmetern Gas. Zum Vergleich: Aus Russland führte die EU 2021 mehr als das 15-Fache ein.
Es gibt seit Langem auch Pläne für eine direkte Pipeline von Israel via Zypern in die EU.