Bekenntnis zur künstlerischen Leitung
Kassel/dpa – Die Verantwortlichen der „documenta fifteen“haben ein klares Bekenntnis zur Kunstfreiheit und zum in die Kritik geratenen indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa abgelegt. „Aus der historischen Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland gibt es eine ganz klare Haltung zu Antisemitismus und dem Existenzrecht Israels“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), am Mittwoch vor dem Hintergrund der seit Monaten
anhaltenden Antisemitismus-Debatte um die Documenta. Er mahnte, genau hinzusehen und nicht vorschnell zu verurteilen.
Ein Bündnis hatte Ruangrupa zu Beginn des Jahres vorgeworfen, bei der Schau seien auch Organisationen eingebunden, die den kulturellen Boykott Israels unterstützten oder antisemitisch seien. Ruangrupa und die Documenta wiesen die Anschuldigungen entschieden zurück. Seither brandet die Diskussion immer wieder auf.
Es würden Fragen diskutiert, die nicht zur Debatte stünden, sondern medial aufoktroyiert worden seien, sagte Geselle. Die Documenta sei immer ein Ort des Austausches und der hitzigen Diskussion gewesen, erklärte die hessische Kunstministerin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Angela Dorn (Grüne). Sie betonte erneut, dass Antisemitismus keinen Platz auf der Documenta habe. Das gleiche gelte für Anfeindungen und Angriffe, wie sie die Künstler erlebt hätten.