Leichenteile im Amazonasgebiet gefunden
Journalist und Indigenen-Experte offenbar erschossen – Geständnis von Verdächtigem
Mit 60 Jahren blickt Campino gern auf die lange Laufbahn mit den Toten Hosen zurück – nur den Band-Namen findet er „dermaßen uncool“. Der Rocksänger sagte zum 40-jährigen Hosen-Bestehen und zum eigenen runden Geburtstag am 22. Juni: „Wenn wir rückblickend irgendwas ändern könnten, würden wir uns sicherlich einen besseren Namen geben.“Der stehe jedoch „im zeitlichen Kontext“des Deutsch-Punks der 70er und 80er Jahre. „Damals wollten sich alle Gruppen ganz hart und cool anhören, also nannten sie sich beispielsweise ,Bluttat’ oder ,Täglicher Terror’“, erinnert sich Campino. „Unser Name war hingegen das totale Understatement, das gefiel uns (...).“
Der Kölner Komiker Bastian Pastewka gibt sich trotz einer gefeierten Vorstellung im vergangenen Jahr skeptisch mit Blick auf mögliche Einsätze als TV-Moderator. „Ich habe das nie gemacht und das bleibt auch so“, sagte der 50-Jährige im Podcast „Talk mit K“des „Kölner Stadt-Anzeigers“. Pastewka hatte in der ProSiebenSendung „Wer stiehlt mir die Show?“im August 2021 in echter Unterhalter-Manier Peter Alexanders Hit „Der herrlichste Beruf der Welt“gesungen. In sozialen Medien wurde er daraufhin als neuer Moderator von TV-Shows gehandelt. Auf diesen Coup angesprochen sagte er, das sei eine einmalige Ausnahme gewesen.
Manaus – Ein Verbrechen mitten im abgelegenen Amazonasgebiet Brasiliens? Vieles deutet mittlerweile darauf hin, dass ein vermisster britischer Journalist und ein ebenfalls verschollener Indigenen-Experte dort getötet wurden. In einem Gebiet, das als besonders gefährlich gilt. Zwei Verdächtige wurden bislang festgenommen, einer von ihnen gestand nun, er sei an einem Mord an den beiden beteiligt gewesen, wie die Bundespolizei in Manaus am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte.
Er habe die Polizei zu „menschlichen Überresten“geführt, hieß es. Diese sollten untersucht werden. Die beiden Vermissten sollen einem Ermittler zufolge erschossen worden sein. Die sterblichen Überreste sollten am Donnerstag in die Hauptstadt Brasília gebracht werden. Die forensische Untersuchung werde am Freitag beginnen und kommende Woche abgeschlossen, berichtete das Nachrichtenportal G1. Per DNA-Analyse sollen die Überreste dann identifiziert werden.
„Tragischer Ausgang“
„Auch wenn wir noch die endgültigen Bestätigungen abwarten, beendet dieser tragische Ausgang unsere Ängste und Qualen, nicht zu wissen, wo Dom und Bruno sind“, schrieb Alessandra Sampaio, die Frau von Dom Philipps, in einer Mitteilung. „Jetzt können wir sie nach Hause bringen und mit Liebe verabschieden.“Zudem beginne die Suche nach Gerechtigkeit.
Die Indigenen-Vereinigung des Javari-Tals beklagte den „unschätzbaren Verlust“von „zwei Partnern“. Es waren vor allem die Indigenen der Region gewesen, die die Suche
Beamte der Bundespolizei kommen an einer Anlegestelle mit den menschlichen Überresten an, die bei der Suche nach dem Indigenen-Experten Bruno Pereira und dem britischen Journalisten Dom Phillips gefunden wurden.
nach den Vermissten von Anfang an vorangetrieben hatten. Der Fundort liegt laut Polizei gut drei Kilometer von dort entfernt, wo persönliche Gegenstände von Dom Phillips und Bruno Pereira gefunden wurden. Das Motiv für das mutmaßliche Verbrechen blieb zunächst noch unklar. Regionale Medien spekulierten, Phillips und Pereira könnten Opfer eines Hinterhalts im Auftrag von Drogenhändlern geworden sein. Ein weiterer Ermittlungsstrang nimmt den Zusammenhang mit illegalem Fischfang und der Jagd in den Blick.
Phillips und Pereira waren nach Angaben einer regionalen Ureinwohner-Organisation nicht wie geplant am 5. Juni mit dem Boot in der Stadt
Einer der beiden verdächtigen Brüder wurde am Mittwoch von der Polizei aus dem Gericht geführt.
Atalaia do Norte angekommen. Zuvor hatte Pereira bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Er hatte illegale Machenschaften im Vale do Javari für die Behörden aufgezeichnet.
Gut eine Woche nach dem Verschwinden der Männer waren laut Medien persönliche Gegenstände von ihnen gefunden worden. Am Mittwoch war ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden. Er ist
Fischer und Bruder des bis dahin einzigen festgenommenen Verdächtigen.
Nicht zurückgekehrt
Das Javari-Tal ist mit einer Fläche etwas größer als Österreich eines der größten indigenen Gebiete Brasiliens. Viele Indigene leben dort isoliert. Das Grenzgebiet zu Peru und Kolumbien ist durch illegale Goldsuche, Abholzung, Jagd und illegalen Fischfang sowie Drogenschmuggel zudem besonders konfliktreich.
Das Land ist der Nichtregierungsorganisation Global Witness zufolge im Jahr 2020 das viertgefährlichste Land für Umweltschützer gewesen, 20 Naturschützer und Umweltaktivisten wurden getötet.