Kater Hase und sein Kumpel mit der kalten Schnauze
Jetzt gibt es schon wieder Ärger hinterm Gartenzaun: Keinen anderen Gedanken lässt das Gebelle zu, das durch den Garten hallt. Nebenan macht Nachbarshund Dylan mal wieder deutlich, dass es sich um sein Revier handelt. Und dass er Kater Hase, der sich gern dort umsieht, als Eindringling und Feind ansieht.
Dylan, ein kleiner Spitz mit schneeweißem Fell, ist vor einigen Monaten bei den Nachbarn eingezogen. Er ist einer dieser Hunde, die hellwach auf Geräusche in ihrer Umgebung reagieren und ebenso geräuschvoll reagieren. An sein helles Bellen haben wir uns schnell gewöhnt, wir stören uns daran nicht.
Kampf mit Fellverlust
Sorgen bereiteten uns jedoch die möglichen Auseinandersetzungen zwischen ihm und dem Kater. Denn dass Hase beim Zusammentreffen mit anderen Vierbeinern kein Kind von Traurigkeit ist, haben die intensiven Zweikämpfe inklusive Fellverlust mit Kater Hugo von den anderen Nachbarn hinlänglich deutlich
Einfach ein bisschen gemeinsam abhängen: Kater Hase versteht sich mit Nachbarhund Dylan überraschend gut.
Was passiert da also hinter dem Zaun, der so hoch ist, dass wir nicht einfach drüberschauen können? Schleicht sich Hase von hinten an und gräbt seine Krallen in Dylans pelziges Hinterteil, so wie er das bei Hugo bereits gezeigt hat? Schnappt Dylan wiederum nach der Kehle unseres Katers und versucht, ihn zu erlegen und seinem Herrchen als Beute vor die Füße zu legen? Oder treffen sich beide
zum unblutigen Fauch- und Bell-Wettkampf?
Überraschende Antwort
Die Antwort auf die Frage ist überraschend: nichts dergleichen. Denn wie der Nachbar kürzlich berichtete, ist Hase ein regelmäßiger Gast im Garten und sogar im Haus und wird auch als solcher behandelt – und zwar von Mensch und Tier. Fotos zeigen ihn, wie er gemeinsam mit Dygemacht.
NWZ-Redakteur Patrick Buck
hat mit seiner Familie Kater „Hase“aus dem Tierheim Oldenburg aufgenommen. Von seinen Erlebnissen mit dem neuen Mitbewohner berichtet er in dieser Kolumne. Alle Infos zur Tiervermittlung gibt es beim Tierheim Oldenburg unter
@ www.tierheim-ol.de
lan im Hausflur abhängt. Auch auf dem Rasen in der Sonne, so erzählen Dylans Besitzer, treffen sich die beiden offensichtlichen Kumpel regelmäßig zum gemeinschaftlichen Chillen, wie man neudeutsch sagt.
Ob sie sich dann unterhalten und über ihre Herrchen und Frauchen lästern, lässt sich bislang noch nicht belegen. So oder so haben Hund und Katze eine gemeinsame Sprache gefunden, die trotz ihrer Verschiedenheit ein friedliches Zusammenleben möglich macht. Manchmal haben Tiere den Menschen doch etwas voraus – zumindest einigen.