Nordwest-Zeitung

180 Jahre alte Blutbuche fällt Trockenhei­t und Pilz zum Opfer

Fachfirma muss Naturdenkm­al an der Uferstraße/Nordstraße fällen – Baum vom Riesenporl­ing zerfressen

- Von Thomas Husmann Und Arne Jürgens

Oldenburg – 180 Jahre hat sie an der Ecke Uferstraße/Nordstraße am Kanal gestanden, ist zu einem riesigen Baum geworden, der sogar als Naturdenkm­al ausgewiese­n wurde, doch nun ist er Geschichte – ein Opfer des Klimawande­ls.

Gefällt wurde er am Donnerstag von einer Baumpflege­fachfirma. Deren Mitarbeite­r sägten zunächst die mächtigen Zweige Stück für Stück ab und machten sich zuletzt an den Stamm. Anstelle des Baumes, der rund 180 Jahre alt geworden ist, wird vom Eigentümer des Grundstück­s ein neuer gepflanzt, teilt die Stadtverwa­ltung mit. Der genaue Standort stehe allerdings

Die Blutbuche an der Nordstraße/Uferstraße musste gefällt werden. Sie war von einem Pilz befallen.

noch nicht fest. Die Blutbuche ist abgestorbe­n, nachdem sie nach einem schwachen Blattaustr­ieb durch den Riesenpor

ling befallen worden war, ein holzzerset­zender Schadpilz.

Der Riesenporl­ing (Meripilus gigantus) ist ein typischer

Der Riesenporl­ing hatte dem Baum zugesetzt.

Pilz an der Buche. Zum Wirtsspekt­rum gehören auch Rosskastan­ie oder Eiche, teilt die Stadt weiter mit. Die wulstigen

Die Blutbuche wurde Stück für Stück gefällt.

Pilzfrucht­körper, die von Juli bis November an den Wurzelanlä­ufen, aber auch weiter weg vom Stamm vorkommen, fallen nach wenigen Wochen zu einer matschigen schwarzen Masse zusammen.

Der sogenannte Schwächepa­rasit besiedelt den Baum über verletzte oder abgestorbe­ne Wurzeln. Der Pilz wird aber nicht allein nicht die Ursache für das Absterben der Blutbuche sein, vermutlich haben auch die letzten, sehr trockenen Sommer zur Schwächung des Baumes beigetrage­n, der zuletzt kaum noch Blätter hatte. Diese Trockenpha­sen wechselten sich ab mit kurzen aber kräftigen feuchteren Perioden.

Der Baum musste auch aus Gründen der sogenannte­n Wegesicher­heit gefüllt werden. Äste drohten abzubreche­n und auch der Stamm war nicht mehr standsiche­r.

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BILD: Arne Jürgens
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BILD: Jürgens
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BILD: Husmann

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