180 Jahre alte Blutbuche fällt Trockenheit und Pilz zum Opfer
Fachfirma muss Naturdenkmal an der Uferstraße/Nordstraße fällen – Baum vom Riesenporling zerfressen
Oldenburg – 180 Jahre hat sie an der Ecke Uferstraße/Nordstraße am Kanal gestanden, ist zu einem riesigen Baum geworden, der sogar als Naturdenkmal ausgewiesen wurde, doch nun ist er Geschichte – ein Opfer des Klimawandels.
Gefällt wurde er am Donnerstag von einer Baumpflegefachfirma. Deren Mitarbeiter sägten zunächst die mächtigen Zweige Stück für Stück ab und machten sich zuletzt an den Stamm. Anstelle des Baumes, der rund 180 Jahre alt geworden ist, wird vom Eigentümer des Grundstücks ein neuer gepflanzt, teilt die Stadtverwaltung mit. Der genaue Standort stehe allerdings
Die Blutbuche an der Nordstraße/Uferstraße musste gefällt werden. Sie war von einem Pilz befallen.
noch nicht fest. Die Blutbuche ist abgestorben, nachdem sie nach einem schwachen Blattaustrieb durch den Riesenpor
ling befallen worden war, ein holzzersetzender Schadpilz.
Der Riesenporling (Meripilus gigantus) ist ein typischer
Der Riesenporling hatte dem Baum zugesetzt.
Pilz an der Buche. Zum Wirtsspektrum gehören auch Rosskastanie oder Eiche, teilt die Stadt weiter mit. Die wulstigen
Die Blutbuche wurde Stück für Stück gefällt.
Pilzfruchtkörper, die von Juli bis November an den Wurzelanläufen, aber auch weiter weg vom Stamm vorkommen, fallen nach wenigen Wochen zu einer matschigen schwarzen Masse zusammen.
Der sogenannte Schwächeparasit besiedelt den Baum über verletzte oder abgestorbene Wurzeln. Der Pilz wird aber nicht allein nicht die Ursache für das Absterben der Blutbuche sein, vermutlich haben auch die letzten, sehr trockenen Sommer zur Schwächung des Baumes beigetragen, der zuletzt kaum noch Blätter hatte. Diese Trockenphasen wechselten sich ab mit kurzen aber kräftigen feuchteren Perioden.
Der Baum musste auch aus Gründen der sogenannten Wegesicherheit gefüllt werden. Äste drohten abzubrechen und auch der Stamm war nicht mehr standsicher.