In kleinen Schritten zum Großprojekt Garten
Zu Besuch bei Carmen Siegrist-Scherrer und ihrem Projekt „Ein Schweizer Gar
Sie hat einen außerordentlich schönen Garten. Das liegt vermutlich nicht nur an ihrem grünen Daumen. Die freischaffende Architektin Carmen kann vor allem eines: leere Flächen in durchdachte Räume unterteilen. Sie beobachtet, passt an, pflanzt um und geht feinfühlig auf die Bedürfnisse der Pflanzen ein.
Carmen erzählt
Im Jahr 2007 haben mein Mann und ich in einem kleinen Dorf in der Ostschweiz ein Holzhaus gebaut und unser ganzes Geld da hineingesteckt. Für den Garten blieb leider nicht mehr viel übrig. Nach dem Bau war rund um das Haus nur nackte, leere Erde. Ich habe einen Winter lang durch die vielen Fenster unseren zukünftigen Garten beobachtet, mir die Lichtverhältnisse gemerkt und dann einen Gartenplan gezeichnet. Das Wichtigste war, im Garten schnell Privatsphäre zu schaffen und die umliegenden Nachbarhäuser
LITERATURHINWEIS: „Flower Girls“
mit strategisch gut platzierten Gehölzen und Sträuchern zu verdecken. Unsere Wunschliste war groß – ein Gemüsegarten, mehrere Sitzplätze, eine Grillstelle, ein Obstgarten, romantische Beete und ein Bereich für die Kinder. Letztendlich hat sich aufgrund der Hanglage unseres Grundstücks vieles von selbst ergeben.
Ein Nachbar und sein Bagger wurden engagiert, um die grobe Struktur nach meinen Plänen anzulegen. Danach haben mein Mann und ich unser Glück selbst in die Hand genommen. Alle Wege und Plätze wurden in Eigenarbeit angelegt, Natursteinmauern gebaut und erste Gehölze und Sträucher gepflanzt. Um Kosten zu sparen, habe ich unzählige
Stauden selber ausgesät und die gekauften je nach Größe geteilt oder sogar gedrittelt.
Durch unser Minibudget waren wir gezwungen, nach preiswerten Materialien zu suchen. Glücklicherweise kamen wir kostenlos an ausgemusterte Steine vom Straßenbau, mit denen die Wege eingefasst wurden. In unserem Garten stecken insgesamt 18 Tonnen Sandsteine und diverse Tonnen Kies und Sand. Bis die Grundstruktur des Gartens realisiert war, hat es fast zwei Jahre gedauert. Als junge Familie mit kleinen Kindern konnten wir uns immer nur in kleinen Schritten unserem Großprojekt widmen.
Callwey Verlag Sarah Stiller
Mit freundlicher Empfehlung vom wir Auszüge aus von „My Cottage Garden“-Bloggerin in dieser Gartenzeit-Serie abdrucken. Die Autorin hat ihre 20 wichtigsten Gartenbloggerinnen besucht und stellt sie mit ihrer Garten-Geschichte vor.
ISBN: 978-3-7667-2556-1 dürfen
Der Garten entwickelte sich im Lauf der Jahre immer weiter. Aus ehemals sonnigen Plätzen wurden durch die schnell wachsenden Bäume zunehmend schattige Bereiche, also musste die Bepflanzung immer wieder angepasst werden. Auch die Kinder wuchsen zu Teenagern heran und Sandkasten sowie Baumhaus
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