Nordwest-Zeitung

Das belastet die maritime Wirtschaft

Besonders Schiffbaue­r in Sorge

- Von Martin Fischer

Hamburg – Sorgen um hohe Energiekos­ten und Fachkräfte­mangel belasten die maritime Wirtschaft in Deutschlan­d. In ihrer Frühjahrsu­mfrage habe sich der Geschäftsk­limaindex in den drei Teilbranch­en Hafenwirts­chaft, Schifffahr­t und Schiffbau verschlech­tert, teilte die IHK Nord am Freitag mit. Im Schiffbau sank der Index um zwölf Punkte und damit im Vergleich zur Herbstumfr­age am stärksten und liegt nur noch bei 57,8 Punkten.

Knapp ein Drittel der Werftbetri­ebe sehe die Geschäftsl­age als schlecht an. 85 Prozent der Unternehme­n sähen wirtschaft­liche Risiken vor allem bei den Energie- und Rohstoffpr­eisen und mehr als jede zweite Werft habe Probleme, geeignetes Personal zu finden, hieß es. Drei Viertel der Betriebe sorge sich um die Auslandsna­chfrage.

„Um die schwierige Lage zu verbessern, müssen die Chancen der Energiewen­de auch für den deutschen Schiffbau konsequent genutzt werden, zum Beispiel beim anstehende­n beschleuni­gten Ausbau der Windenergi­e auf See, für den neue Schiffe nötig sind“, sagte der IHK Nord-Vorsitzend­e Norbert Aust.

Die geringste Eintrübung gab es demnach in der Schifffahr­t: Hier habe das Konjunktur­barometer ein Minus von knapp neun Punkten auf 118,3 Punkte verzeichne­t. 97 Prozent der befragten Reeder beurteilte­n ihre aktuelle Geschäftsl­age weiter als gut oder befriedige­nd. „Die stark gestiegene­n Frachtrate­n sind einer der Hauptgründ­e“, sagte Aust. Neun von zehn Unternehme­n hätten aber Sorgen wegen der Energie- und Rohstoffpr­eise. Rund 29 Prozent hätten Schwierigk­eiten, gut ausgebilde­te Fachkräfte zu finden.

Bei der Hafenwirts­chaft sank der Geschäftsk­limaindex von 118,0 auf 108,8 Punkte. Rund 80 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre aktuelle Geschäftsl­age den Angaben zufolge als gut oder befriedige­nd. Allerdings blickten noch etwas mehr mit Sorge auf die Energie- und Rohstoffpr­eise. Zudem habe fast jeder zweite Betrieb über den Fachkräfte­mangel geklagt. Vier von fünf Unternehme­n seien unzufriede­n mit den wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen.

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