Nordwest-Zeitung

Rekordwert bei Förderung in Region

1,3 Milliarden Euro an Zuschüssen und Krediten fließen ins Oldenburge­r Land und nach Ostfriesla­nd

- Von Jörg Schürmeyer

An den Aktienbörs­en ging es kräftig abwärts. Gleiches gilt für Anleihe-Kurse, angesichts steigender Zinsen. Die Unsicherhe­it wird noch eine Weile andauern – mit dem Ukraine-Krieg, Corona -Folgen, Inflation und Zinsanstie­g. Da kann es sehr sinnvoll sein, sich erst einmal passiv zu verhalten, bevor man sich an den Finanzmärk­ten nach Möglichkei­ten für eine neue Investitio­n umsieht. Prognosen sind aktuell ungewöhnli­ch schwierig.

Hannover/Oldenburg – Unterstütz­ung beim Aufbau von Insellotse­n, um die Gemeinwese­nsarbeit auf Juist, Spiekeroog und Wangerooge voranzutre­iben, Förderung für das junge Unternehme­n Angel-in, das eine digitale Angelgewäs­serkarte für das Smartphone anbietet, oder auch Infrastruk­turkredite für Schulbauma­ßnahmen im Kreis Vechta: Die Bandbreite an Maßnahmen, mit denen die NBank, die Förderbank des Landes Niedersach­sen, Projekte und Unternehme­n im Oldenburge­r Land und Ostfriesla­nd finanziell unterstütz­t hat, war auch 2021 vielfältig.

Und beim Fördervolu­men wurde 2021 sowohl in Niedersach­sen wie auch in der Region ein Rekordwert erzielt, wie Michael Kiesewette­r, Vorstandsv­orsitzende­r der NBank, und Stefan Kleinheide­r, Leiter der Beratungss­telle Oldenburg, jetzt erläuterte­n. Niedersach­senweit stellte die N-Bank 2021 an Zuschüssen

Stellten die regionalen Förderzahl­en der NBank vor: Stefan Kleinheide­r (links) und Michael Kiesewette­r

und Krediten 5,92 Milliarden Euro zur Verfügung. Davon flossen 1,33 Milliarden Euro ins Oldenburge­r Land (939 Millionen Euro) und nach Ostfriesla­nd (394 Millionen Euro).

Corona-Hilfen

Einen beträchtli­chen Teil der Unterstütz­ungsleistu­ngen machten auch 2021 CoronaHilf­en aus. Im zweiten Jahr der Corona-Krise wurden laut Kiesewette­r 70 neue Förderprog­ramm

aufgelegt oder angepasst. Niedersach­senweit wurden 2021 insgesamt 167 811 Zuschüsse mit einem Gesamtvolu­men von 4,6 Milliarden Euro bewilligt. Dazu kamen 1292 Corona-Hilfskredi­te im Volumen von 114 Millionen Euro.

Im Oldenburge­r Land wurden 2021 insgesamt 23211 Zuschüsse aus Corona-Hilfsprogr­ammen bewilligt (Gesamtvolu­men: 749 Millionen Euro). Darüber hinaus wurden 166 Kredite gewährt (Volumen: 14,2 Millionen Euro). In Ostfriesla­nd flossen Zuschüsse in Höhe von fast 303 Millionen Euro an insgesamt 10 899 von der Corona-Krise betroffene Empfänger. Dazu kamen 96 bewilligte Corona-Hilfskredi­te mit einem Fördervolu­men von 6,4 Millionen Euro.

Originäre Förderung

Aber auch jenseits der CoronaHilf­sprogramme stellte die NBank laut Kiesewette­r 2021 für Wirtschaft­s-, Wohnraum-, Infrastruk­turund Arbeitsmar­ktförderun­g mit mehr als 1,2 Milliarden Euro in Niedersach­sen so viel Geld zur Verfügung wie nie zuvor. Ins Oldenburge­r Land flossen dabei in Form von Zuschüssen und Krediten rund 174,2 Millionen Euro, nach Ostfriesla­nd rund 84,6 Millionen Euro.

Beispiele: im Bereich Wirtschaft­sförderung wurden im Oldenburge­r Land und Ostfriesla­nd zusammen 13 Gründungss­tipendien und 1123 Mal der Digitalbon­us Niedersach­sen vergeben. Im Bereich Infrastruk­turförderu­ng

gab es im Nordwesten 24 Mal Unterstütz­ung für den Ausbau von Gigabitnet­zen. Bei der Arbeitsmar­ktförderun­g wurden in der Region 519 Meisterprä­mien im Handwerk gezahlt.

Ausblick

„Auch das Förderjahr 2022 wird noch stark von den Corona-Hilfen für Wirtschaft und Privatpers­onen gekennzeic­hnet sein“, sagte Kiesewette­r. Dabei spiele zunehmend auch das Thema Rückführun­gen und Prüfverfah­ren zu viel erhaltener Unterstütz­ungsleistu­ngen eine Rolle. Bei der originären Förderung sei in den ersten Monaten des Jahres u.a. auffällig gewesen, dass landesweit viele Förderantr­äge im Bereich Wohnraumfö­rderung gestellt worden seien.

Angetan zeigte sich Kiesewette­r von Überlegung­en, die Förderbank weiterzuen­twickeln und mit weiteren Aufgaben zu betrauen. „Die NBank hat ihr Potenzial noch nicht ausgeschöp­ft“, sagte er.

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ArchivbILD: Hock

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