So erklärt Bötel Berg- und Talfahrt der VfL-Frauen
Oldenburgerinnen nach Platz zwölf in der Liga Pokalfinalist – Wo die Punkte liegen blieben
Oldenburg – In der Liga Zwölfter, im Pokal Zweiter. Nichts verkörpert die Berg- und Talfahrt des VfL Oldenburg in der abgelaufenen Spielzeit eindrucksvoller als die Endplatzierungen in den beiden nationalen Handball-Wettbewerben. „Unser Saisonziel war der Klassenerhalt. Das haben wir erreicht – aber eben auch nicht mehr. Dafür haben wir aber eine richtig geile Pokalsaison gespielt“, lautet dann auch das Fazit von VfL-Chefcoach Niels Bötel.
Das Beste zum Schluss
In der Tat: Das Beste kam zum Schluss. Mit zwei couragierten Auftritten beim Final 4 hatten sich die VfL-Frauen nicht nur in die Herzen der Zuschauer in der Stuttgarter Arena gespielt, sondern durch den Finaleinzug auch in das Starterfeld der European League.
26 Spiele lang hatte sich der viermalige deutsche Pokalsieger Spielerinnen, von denen nur ganz, ganz wenige bis dato 50 oder mehr BundesligaSpiele bestritten haben“, führt Bötel auch die mangelnde Erfahrung in der einen oder anderen Drucksituation für das ineffiziente Abschneiden an.
Corona wirft Team zurück
Zudem warfen Verletzungen wichtiger Spielerinnen (Marie Steffen, Toni Reinemann) und die Corona-Erkrankung des kompletten Teams im Februar die Mannschaft in puncto Rhythmus und Fitness zurück. In Merle Carstensen (130 Saisontore), Natacha Buhl (10), Marloes Hoitzing (34), Luisa Knippert (36) und Oldenburgs bester Torschützin Kathrin Pichlmeier (151 Treffer) standen nur fünf Spielerinnen in jeder der 26 Partien auf dem offiziellen Spielprotokoll. Aber selbst die kamen nicht wirklich immer zum Einsatz, sprachen mitunter leichte Blessuren oder die Belastungssteuerung
dagegen.
„Auch das hat dazu geführt, dass uns mitunter das richtige Timing fehlte und wir unsere Spielphilosophie nicht weiterentwickeln konnten“, weiß Bötel, den besonders die Resultate gegen die unten in der Tabelle stehenden Teams nicht zufrieden stellen. So holte der VfL gegen die Clubs auf den Rängen 9 bis 14 gerade einmal sechs Punkte. Gegen Bad Wildungen, Rosengarten, Leverkusen und Zwickau hatte Oldenburg zehn Punkte liegengelassen, die aber nötig gewesen wären, um – wie im Vorjahr – Rang sieben zu erreichen. Letztendlich konnte der VfL nur sieben Siege einfahren, spielte zweimal unentschieden und kassierte 17 Niederlagen. „Das war gegen die unmittelbaren Konkurrenten zu wenig“, sagt Bötel und betont: „Nur gut, dass wir gegen Mannschaften von oben punkten konnten. Sonst hätte es für den Klassenerhalt nicht gereicht.“