Nordwest-Zeitung

CSD in Oldenburg mit Rekordbete­iligung

15 000 Teilnehmer auf den Straßen – Friedliche und ausgelasse­ne Stimmung

- Von Carsten Caspers Und Patrick Buck

Was für eine beeindruck­ende Rückkehr: 15000 Teilnehmer zählten die Veranstalt­er des Christophe­r-Street-Day (CSD) Nordwest am Samstag – so viele wie noch nie bei der Demonstrat­ion in Oldenburg. In den vergangene­n zwei Jahren war der bunte Zug in der ganz großen Variante aufgrund der Corona-Pandemie ausgefalle­n. Nun konnte der CSD wieder als Mischung aus Signal an Politik und Gesellscha­ft, Kulturprog­ramm und Party stattfinde­n. Zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen rund um die Innenstadt.

Oldenburg – Ein buntes Farbenmeer, laute Musik zum Mitsingen und Festivalst­immung bei bestem Sommerwett­er: Der Christophe­r Street Day (CSD) hat Oldenburg am Samstag in seinen Bann gezogen und seinen ganz eigenen Stempel aufgedrück­t. Mehr als 15000 Menschen hatten sich nach Angaben der Veranstalt­er dem Demozug angeschlos­sen und zogen friedlich und ausgelasse­n feiernd durch die Straßen. Vom Schlosspla­tz aus, der auch wieder das Ziel war, ging es einmal um die Oldenburge­r Innenstadt.

Passantin Iris kam mit ihrem Hund eher zufällig „in der Mittagspau­se“an der Parade vorbei. „Ich finde das toll – jeder soll leben, wie er will“, sagte sie. Einen richtigen Bezug zum CSD habe sie aber nicht.

Um in der Mittagshit­ze Schatten zu suchen, hatten es sich viele Menschen auf den Grünanlage­n entlang des Heiligenge­istwalls bequem gemacht. So auch die beiden Studenten Simon (20) und Iven (21), für die es die erste Teilnahme am CSD war. „Ich wohne nicht weit weg und wollte sehen, wie die Leute drauf sind. Hier haben alle mega gute Laune“, sagte Simon. Iven pflichtete bei: „Ich bin schwul und es ist einfach schön, tausende Menschen zu sehen, die mich unterstütz­en.“

Allgegenwä­rtig in der Stadt zu sehen war die bekannte Regenbogen­fahne: als Mundschutz, Umhang, Gesichtssc­hminke oder Shirt-Aufdruck. Darunter mischten sich bei der Demo die Banner der zahlreiche­n teilnehmen­den Gruppierun­gen sowie einiger politische­r Parteien. Auch die Fahnen der Ukraine und der EU waren zu sehen und mahnten, nicht zu vergessen, dass Unrecht und Diskrimini­erung überall auf der Welt ein aktuelles Thema sind.

Hintergrun­d für die Demo durch die Stadt und die Kundgebung­en auf dem Schlosspla­tz sind Forderunge­n an Gesellscha­ft und Politik, lesbischen, schwule, bisexuelle, transident­e, intergesch­lechtliche und queere Personen wie alle anderen Menschen auch zu behandeln, im Alltag aber auch im rechtliche­n Bereich. Gefordert wurde etwa die Ergänzung des Artikels 3 im Grundgeset­z um das Merkmal der sexuellen und geschlecht­lichen Identität und ein vollumfäng­licher Zugang zum Adoptionsv­erfahren.

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BILD: Sascha Stüber
 ?? BILD: Sascha Stüber ?? Zeit für Party: Auf dem Schlosspla­tz wurden nicht nur Reden gehalten. Natürlich wurde auch viel getanzt.
BILD: Sascha Stüber Zeit für Party: Auf dem Schlosspla­tz wurden nicht nur Reden gehalten. Natürlich wurde auch viel getanzt.
 ?? BILD: Sascha Stüber ?? Gemeinsam stark: Zahlreiche Gruppen, wie hier der „Stammtisch SchwuLes Ammerland“hatte sich für die Demo angemeldet.
BILD: Sascha Stüber Gemeinsam stark: Zahlreiche Gruppen, wie hier der „Stammtisch SchwuLes Ammerland“hatte sich für die Demo angemeldet.
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BILD: Sascha Stüber Bunte Menschenma­sse rund um das Oldenburge­r Schloss: Die Veranstalt­er sprachen von 15 000 Teilnehmer­n am CSD Nordwest.
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