CSD in Oldenburg mit Rekordbeteiligung
15 000 Teilnehmer auf den Straßen – Friedliche und ausgelassene Stimmung
Was für eine beeindruckende Rückkehr: 15000 Teilnehmer zählten die Veranstalter des Christopher-Street-Day (CSD) Nordwest am Samstag – so viele wie noch nie bei der Demonstration in Oldenburg. In den vergangenen zwei Jahren war der bunte Zug in der ganz großen Variante aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen. Nun konnte der CSD wieder als Mischung aus Signal an Politik und Gesellschaft, Kulturprogramm und Party stattfinden. Zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen rund um die Innenstadt.
Oldenburg – Ein buntes Farbenmeer, laute Musik zum Mitsingen und Festivalstimmung bei bestem Sommerwetter: Der Christopher Street Day (CSD) hat Oldenburg am Samstag in seinen Bann gezogen und seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt. Mehr als 15000 Menschen hatten sich nach Angaben der Veranstalter dem Demozug angeschlossen und zogen friedlich und ausgelassen feiernd durch die Straßen. Vom Schlossplatz aus, der auch wieder das Ziel war, ging es einmal um die Oldenburger Innenstadt.
Passantin Iris kam mit ihrem Hund eher zufällig „in der Mittagspause“an der Parade vorbei. „Ich finde das toll – jeder soll leben, wie er will“, sagte sie. Einen richtigen Bezug zum CSD habe sie aber nicht.
Um in der Mittagshitze Schatten zu suchen, hatten es sich viele Menschen auf den Grünanlagen entlang des Heiligengeistwalls bequem gemacht. So auch die beiden Studenten Simon (20) und Iven (21), für die es die erste Teilnahme am CSD war. „Ich wohne nicht weit weg und wollte sehen, wie die Leute drauf sind. Hier haben alle mega gute Laune“, sagte Simon. Iven pflichtete bei: „Ich bin schwul und es ist einfach schön, tausende Menschen zu sehen, die mich unterstützen.“
Allgegenwärtig in der Stadt zu sehen war die bekannte Regenbogenfahne: als Mundschutz, Umhang, Gesichtsschminke oder Shirt-Aufdruck. Darunter mischten sich bei der Demo die Banner der zahlreichen teilnehmenden Gruppierungen sowie einiger politischer Parteien. Auch die Fahnen der Ukraine und der EU waren zu sehen und mahnten, nicht zu vergessen, dass Unrecht und Diskriminierung überall auf der Welt ein aktuelles Thema sind.
Hintergrund für die Demo durch die Stadt und die Kundgebungen auf dem Schlossplatz sind Forderungen an Gesellschaft und Politik, lesbischen, schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlechtliche und queere Personen wie alle anderen Menschen auch zu behandeln, im Alltag aber auch im rechtlichen Bereich. Gefordert wurde etwa die Ergänzung des Artikels 3 im Grundgesetz um das Merkmal der sexuellen und geschlechtlichen Identität und ein vollumfänglicher Zugang zum Adoptionsverfahren.