Rückkehr zum Mond
Kaum Jahreszeiten, Veränderungen unter Wasser und extreme Temperaturunterschiede
Als Neil Armstrong, Kommandant der „Apollo 11“, im Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat, war ich drei Monate alt. Auch die bislang letzte bemannte Mondlandung im Dezember 1972 ist schon lange her. Dieser „große Schritt für die Menschheit“fasziniert mich mein ganzes Leben. Dass Menschen ins Weltall fliegen, in Raumstationen forschen und arbeiten und Satelliten unser Leben erleichtern, gehört zum Alltag. Mit dem „Artemis“-Programm und dem Raumschiff Orion plant die NASA nun wieder, Menschen zum Mond zu bringen. Wie das funktionieren soll und welche Herausforderungen damit verbunden sind, erklären wir auf
Cape Canaveral – In einer mittleren Entfernung von etwa 384 400 Kilometern umkreist er unsere Erde. Weil der Mond mit seiner extrem dünnen Atmosphäre Gase wie Sauerstoff nicht halten kann, ist Leben dort nicht möglich. Brauchen wir diesen natürlichen Satelliten eigentlich? Was wäre, wenn es den Mond gar nicht gäbe? „Die Erde wäre eine ganz andere Welt“, erklärt die US-Raumfahrtbehörde Nasa. Was das konkret heißt:
■ Tageslänge
Der Mond sorgt dafür, dass sich die Erde so schnell dreht, wie es aktuell der Fall ist. Würde
er verschwinden, wäre unser Tag nicht mehr 24 Stunden lang, sondern würde nur noch zwischen 6 bis 12 Stunden dauern. Das hätte Konsequenzen für unseren lebensnotwendigen Tag- und Nachtrhythmus. Würden die Tage kürzer, hätten wir mehr davon in unserem Kalenderjahr – statt 365 wären es grob 1000.
■ Jahreszeiten
Ohne den Mond würden sich auch die Jahreszeiten verändern. In Deutschland erleben wir Frühling, Sommer, Herbst und Winter, weil die Erdachse, um die sich der Planet dreht, im Vergleich zu seiner Bahn um die Sonne um etwa 23,5 Grad geneigt ist. Bliebe die stabilisierende Wirkung des Mondes aus, wäre es möglich, dass sich die Neigung stark ändert. Ein solches Szenario spielen die Royal Museums Greenwich in Großbritannien durch: Ohne Neigung gäbe es demnach keine Jahreszeiten mehr. Eine stärkere Neigung hingegen hätte öfter ExtremWetter zur Folge.
■ Gezeiten
Der Mond spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Gezeiten in den Ozeanen. Ohne ihn würden Ebbe und Flut viel geringer ausfallen und etwa auf ein Drittel der bekannten Größe schrumpfen. Die Gezeiten sind wichtig etwa für das Leben in den Meeren. Sie sorgen für Bewegung, wodurch etwa Küstenökosysteme gedeihen können. Krabben, Muscheln, Seesterne und Schnecken sind auf die Gezeiten angewiesen.
■ Temperatur
Die Gezeiten tragen auch zur Stabilisierung des Erdklimas bei. Meeresströmungen werden von ihnen angetrieben, die Wasser um den Globus verteilen und das globale Klima beeinflussen. Ohne diesen Einfluss könnten die Temperaturen bei uns extremer sein.
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Licht
Ein fehlender Mond würde auch in der Tierwelt für Verwirrung sorgen. Raubtiere verlassen sich teilweise in der Nacht auf das Licht des von der Sonne angestrahlten Mondes. Ohne dieses Licht könnte es manchem Jäger schwerer fallen, seine Beute zu entdecken. Ein Eingriff in diesen Kreislauf würde möglicherweise zum Aussterben bestimmter Raubtiere führen.