Gauland: Wir müssen präsenter werden
Seine Partei müsse nun Themen und nicht den Streit in den Vordergrund stellen. Das fordert der Bundestagsabgeordnete Alexander Gauland, Ehrenvorsitzender der AfD.
Herr Gauland, was muss die AfD nach dem Parteitag jetzt liefern?
Gauland: Für mich ist ganz klar: Im Bundesvorstand muss die Zusammenarbeit deutlich besser werden. Dann müssen wir bei der Bekämpfung der politischen Gegner liefern statt bei der Bekämpfung eigener Leute. Ich glaube, das wird diesmal gelingen. Die Ergebnisse des Parteitages sind da sehr positiv.
Zwei Jahre dauert die Amtszeit des neuen Vorstandes. Soll die AfD danach regierungsfähig sein?
Gauland: Ich habe solche Voraussagen nie getroffen. Daran halte ich mich auch jetzt. Das kommt auch sehr auf die Umstände an, in denen sich das Land und die Partei dann befinden. Wie geht es weiter mit dem Ukraine-Krieg, mit der grassierenden Inflation? Der neue Bundesvorstand ist sich jedenfalls einiger, als dies bisher der Fall gewesen ist. Das ist schon mal gut. Herr Meuthen ist ja auch nicht mehr dabei.
Sind die mächtigen, rechtsextremen Strömungen in der AfD
mit dem Parteitag gestärkt worden oder nicht? Gauland: Es gibt keine rechtsextremen Strömungen in der Partei. Auch keine rechte Bewegung.
Der Verfassungsschutz sieht das anders. In welche Richtung muss die AfD denn künftig inhaltlich gehen? Gauland: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich meiner Partei nur raten, Wirtschaft, Inflation, die Friedenspolitik und die desolate Organisation Europas in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen. Das sind die Themen, die für uns jetzt eine zentrale Rolle spielen müssen. Vieles wird aber auch noch von außen neu an uns herangetragen werden. Darauf müssen wir in der Kommunikation dann vorbereitet sein. Wir müssen präsenter werden.