Nordwest-Zeitung

Käßmann: „Judensau ist Botschaft des Hasses“

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Hannover/epd – Die evangelisc­he Theologin Margot Käßmann hat das Urteil des Bundesgeri­chtshofs zur Wittenberg­er „Judensau“als „falsche Entscheidu­ng“bezeichnet. Das Gericht hatte am vergangene­n Dienstag entschiede­n, dass die judenfeind­liche Schmähplas­tik weiter an der Stadtkirch­e der Lutherstad­t Wittenberg bleiben darf. „Ich finde die Entscheidu­ng falsch“, schrieb Käßmann in ihrer Kolumne in der „Bild am Sonntag“. Anfangs habe sie auch gedacht, eine entspreche­nde Bodenplatt­e erkläre die Skulptur doch als historisch. „Aber die ,Judensau’ beleidigt schlicht auch heute Jüdinnen und Juden“, schrieb die frühere Landesbisc­höfin von Hannover und Ratsvorsit­zende der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d (EKD). „Die ,Judensau* ist eine Hassbotsch­aft. Und Hassbotsch­aften gehören nicht in den öffentlich­en Raum.“

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