Nordwest-Zeitung

Sympathie für längere Arbeitszei­t

Russwurm: Mit Lohnausgle­ich

- Von Tobias Schmidt

Berlin – Industriep­räsident Siegfried Russwurm sieht längere Wochenarbe­itszeiten als mögliches Mittel gegen den zunehmende­n Mangel an Arbeitskrä­ften. „Ich habe persönlich große Sympathie für eine optionale Erhöhung der Wochenarbe­itszeit – natürlich bei vollem Lohnausgle­ich“, sagte der Präsident des Bundesverb­ands der Deutschen Industrie (BDI) der Funke-Mediengrup­pe. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, werde Deutschlan­d viele Arbeitskrä­fte verlieren – und schon heute gebe es an vielen Stellen einen Mangel. „Eine 42-Stunden-Woche wäre sicherlich leichter umzusetzen als eine allgemeine Einführung der Rente mit 70“, sagte Russwurm.

In der Diskussion um langfristi­g sinkende Einkünfte der Rentenvers­icherung hatte sich zuvor der Wirtschaft­sforscher Michael Hüther für eine 42Stunden-Woche als Regelarbei­tszeit ausgesproc­hen. Die meist als Mittel zur Ausbalanci­erung der Rentenvers­icherung diskutiert­e Heraufsetz­ung des Renteneint­rittsalter­s hält der Direktor des arbeitgebe­rnahen Instituts IW dagegen für politisch schwer umsetzbar.

Widerspruc­h kam von den Gewerkscha­ften.

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