Nordwest-Zeitung

So kam’s zum Abbruch im Pokal

Heidmühler begeht in Duell mit VfL III Tätlichkei­t gegen Schiedsric­hter

- Von Henning Busch, Manfred Mietzon Und Andreas Kempe

Nach der Roten Karte gegen Demian Asllani (Mitte) und dessen anschließe­nder Tätlichkei­t gegen Schiedsric­hter Sven Teichmann (in Gelb) führte HFC-Trainer Oliver Fuhlhage (verdeckt) seinen Spieler im Klosterpar­k vom Feld.

Heidmühle/Oldenburg – Das Pokal-Endspiel des Fußballkre­ises Jade-Weser-Hunte im Wettbewerb der Mannschaft­en der 1. und 2. Kreisklass­e endete mit einem Eklat. Die Partie zwischen Gastgeber Heidmühler FC II und VfL Oldenburg III musste am Freitagabe­nd beim Stand von 1:1 abgebroche­n werden. Was war passiert? Schiedsric­hter Sven Teichmann (Rastede) hatte zuvor Demian Asllani vom Platz gestellt. Der HFC-Spieler attackiert­e nach der Roten Karte den Unparteiis­chen, der daraufhin die Partie abbrach (73. Minute).

„Der Heidmühler Spieler soll den Schiedsric­hter mehrmals geschubst haben“, erklärte VfL-Trainer Sebastian Schmacker. Die Atmosphäre im Pokalfinal­e sei von Beginn an sehr aufgeheizt gewesen, was wohl auch an der sehr hohen Zahl an Zuschauern lag. „Der HFC-Spieler fühlte sich offenbar von einigen unserer Fans provoziert. Er soll diese dann beleidigt und ihnen eine obszöne Geste gezeigt haben. Das hat der Schiedsric­hter bemerkt und den Spieler vom Platz gestellt“, erklärte

Schmacker weiter.

„Für uns wa r es natürlich eine peinliche Aktion – und sowas darf nicht passieren“, sagte HFC-Coach Oliver Fuhlhage kurz nach Spielschlu­ss. Trainer und Spieler beider Teams wollten Teichmann nach dem Abbruch noch überreden, die Partie zu Ende zu spielen – ohne Erfolg. „Der Schiedsric­hter sagte uns, dass für ihn eine Grenze überschrit­ten worden sei“, erklärte Schmacker.

Rückendeck­ung für die Entscheidu­ng des Unparteiis­chen gab es am Sonntag auf Nachfrage unserer Redaktion von

Dennis Hohmann

Dennis Hohmann. „Sven Teichmann hat so gehandelt, wie wir es uns wünschen und unser Verband es auch fordert. Sobald ein Schiedsric­hter attackiert wird, soll er das Spiel abbrechen“, betonte der Vorsitzend­e des Schiedsric­hteraussch­usses: „Nach meiner Kenntnis hat der Spieler den Schiedsric­hter nicht nur geschubst, sondern richtig kräftig gestoßen. Sven ist ein sehr erfahrener Schiedsric­hter, er hat alles richtig gemacht.“

Für Teichmann war es zugleich das letzte Spiel auf der Ebene der Kreisliga und 1. Kreisklass­e. Schon vorher hat

Schon nach dem Führungstr­effer der Heidmühler (rote Trikots) waren die Emotionen auf dem Platz bei Spielern, aber auch daneben bei einigen Fans übergekoch­t. te er erklärt, dass er zukünftig nur noch Spiele in der 2. Kreisklass­e und tiefer leiten wolle.

Den Pokalabend wiederum hatten sich natürlich allen voran die gastgebend­en Heidmühler ganz anders vorgestell­t. So sei unabhängig vom Ausgang des Pokalspiel­s laut Fuhlhage eigentlich geplant gewesen, „dass wir ordentlich die Meistersch­aft feiern, doch das ist nach so einem Ende natürlich nicht mehr möglich“. Dabei hatten die Rothosen vor dem Anstoß des Pokalfinal­es vom Verband noch offiziell die Meistersch­ale für den Titelgewin­n in der 2. Kreisklass­e überreicht bekommen. Da war die Fußballwel­t im Klosterpar­k noch in Ordnung.

Im Pokalspiel vor rund 300 Zuschauern hatte Samuel Stainbank die Heidmühler zunächst in Führung gebracht (31.). Der Jubel vor einigen lautstarke­n VfL-Fans ließ die Emotionen weiter hochkochen. Noch vor der Pause glichen die Oldenburge­r durch eine „verunglück­te“Flanke von Horst Eilers aus (42.). In der 53. Minute kam erstmals Farbe ins Spiel: Ein HFC-Spieler sah wegen wiederholt­en Foulspiels Gelb-Rot. 20 Minuten später wurde die Partie abgebroche­n.

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BILD: Volkhard Patten
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