So kam’s zum Abbruch im Pokal
Heidmühler begeht in Duell mit VfL III Tätlichkeit gegen Schiedsrichter
Nach der Roten Karte gegen Demian Asllani (Mitte) und dessen anschließender Tätlichkeit gegen Schiedsrichter Sven Teichmann (in Gelb) führte HFC-Trainer Oliver Fuhlhage (verdeckt) seinen Spieler im Klosterpark vom Feld.
Heidmühle/Oldenburg – Das Pokal-Endspiel des Fußballkreises Jade-Weser-Hunte im Wettbewerb der Mannschaften der 1. und 2. Kreisklasse endete mit einem Eklat. Die Partie zwischen Gastgeber Heidmühler FC II und VfL Oldenburg III musste am Freitagabend beim Stand von 1:1 abgebrochen werden. Was war passiert? Schiedsrichter Sven Teichmann (Rastede) hatte zuvor Demian Asllani vom Platz gestellt. Der HFC-Spieler attackierte nach der Roten Karte den Unparteiischen, der daraufhin die Partie abbrach (73. Minute).
„Der Heidmühler Spieler soll den Schiedsrichter mehrmals geschubst haben“, erklärte VfL-Trainer Sebastian Schmacker. Die Atmosphäre im Pokalfinale sei von Beginn an sehr aufgeheizt gewesen, was wohl auch an der sehr hohen Zahl an Zuschauern lag. „Der HFC-Spieler fühlte sich offenbar von einigen unserer Fans provoziert. Er soll diese dann beleidigt und ihnen eine obszöne Geste gezeigt haben. Das hat der Schiedsrichter bemerkt und den Spieler vom Platz gestellt“, erklärte
Schmacker weiter.
„Für uns wa r es natürlich eine peinliche Aktion – und sowas darf nicht passieren“, sagte HFC-Coach Oliver Fuhlhage kurz nach Spielschluss. Trainer und Spieler beider Teams wollten Teichmann nach dem Abbruch noch überreden, die Partie zu Ende zu spielen – ohne Erfolg. „Der Schiedsrichter sagte uns, dass für ihn eine Grenze überschritten worden sei“, erklärte Schmacker.
Rückendeckung für die Entscheidung des Unparteiischen gab es am Sonntag auf Nachfrage unserer Redaktion von
Dennis Hohmann
Dennis Hohmann. „Sven Teichmann hat so gehandelt, wie wir es uns wünschen und unser Verband es auch fordert. Sobald ein Schiedsrichter attackiert wird, soll er das Spiel abbrechen“, betonte der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses: „Nach meiner Kenntnis hat der Spieler den Schiedsrichter nicht nur geschubst, sondern richtig kräftig gestoßen. Sven ist ein sehr erfahrener Schiedsrichter, er hat alles richtig gemacht.“
Für Teichmann war es zugleich das letzte Spiel auf der Ebene der Kreisliga und 1. Kreisklasse. Schon vorher hat
Schon nach dem Führungstreffer der Heidmühler (rote Trikots) waren die Emotionen auf dem Platz bei Spielern, aber auch daneben bei einigen Fans übergekocht. te er erklärt, dass er zukünftig nur noch Spiele in der 2. Kreisklasse und tiefer leiten wolle.
Den Pokalabend wiederum hatten sich natürlich allen voran die gastgebenden Heidmühler ganz anders vorgestellt. So sei unabhängig vom Ausgang des Pokalspiels laut Fuhlhage eigentlich geplant gewesen, „dass wir ordentlich die Meisterschaft feiern, doch das ist nach so einem Ende natürlich nicht mehr möglich“. Dabei hatten die Rothosen vor dem Anstoß des Pokalfinales vom Verband noch offiziell die Meisterschale für den Titelgewinn in der 2. Kreisklasse überreicht bekommen. Da war die Fußballwelt im Klosterpark noch in Ordnung.
Im Pokalspiel vor rund 300 Zuschauern hatte Samuel Stainbank die Heidmühler zunächst in Führung gebracht (31.). Der Jubel vor einigen lautstarken VfL-Fans ließ die Emotionen weiter hochkochen. Noch vor der Pause glichen die Oldenburger durch eine „verunglückte“Flanke von Horst Eilers aus (42.). In der 53. Minute kam erstmals Farbe ins Spiel: Ein HFC-Spieler sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. 20 Minuten später wurde die Partie abgebrochen.