Macron nach Wahl stark unter Druck
Viele internationale Zeitungen äußerten sich am Montag zum Ergebnis der Parlamentswahlen in Frankreich:
„El País“(Spanien):
„In den vergangenen fünf Jahren hat die Konzentration der Macht im Elysée-Palast die Rolle des Parlaments konterkariert. Aber die allgemeine Unzufriedenheit hat Ventile auf der Straße oder in den Parteien und Kandidaten gefunden, die das System vom rechten und linken Rand aus herausfordern. Macron muss sich nun mit anderen Kräften abstimmen und aus dem Elysée herauskommen, weniger vertikal regieren, mehr auf die Bürger hören.
„De Tijd“(Belgien):
„Hinter den Kulissen war eine düstere Botschaft zu vernehmen. Die Angst vor einer „totalen Lähmung“des Parlaments, die zu einer institutionellen Krise führen könnte, sitzt tief. (...) In der Entourage des Präsidenten wird bereits eine drastische Option erwogen: die Auflösung der neu gewählten Nationalversammlung. Dieses Szenario ist jedoch frühestens in einem Jahr denkbar. Die Verfassung verbietet die schnellere Ausrufung von Neuwahlen. (...) Die politische Ungewissheit in Frankreich könnte kaum zu einem schlechteren Zeitpunkt kommen.
„The Times“(England):
„Macrons Regierung räumte ein, was Finanzminister Bruno Le Maire als „demokratischen Schock“bezeichnete, und versprach, die vom April angekündigten Reformen „härter und schneller“voranzutreiben. Allerdings kündigten sowohl die Führer der radikalen Linken als auch der radikalen Rechten an, der Regierung das Leben so schwer wie möglich zu machen.“