Nordwest-Zeitung

Regen kommt gerade rechtzeiti­g

Waldbrände in Brandenbur­g weitgehend gelöscht – Hoffnung in Südeuropa

- Von Klaus Peters Und Verena Schmitt-Roschmann

Treuenbrie­tzen/Beelitz – Regen hat schließlic­h für die entscheide­nde Wende beim Kampf gegen die Waldbrände in Brandenbur­g gesorgt: Starke Niederschl­äge haben die Flammen auf Hunderten Hektar in Waldgebiet­en bei Beelitz und Treuenbrie­tzen südwestlic­h von Berlin am Montag eingedämmt. „Es besteht jetzt für die Ortschafte­n wirklich keine Gefahr mehr“, sagte die Sprecherin des Landkreise­s Potsdam-Mittelmark, Andrea Metzler.

Nach Hause zurück

Mehr als 600 Menschen konnten in drei Ortsteilen von Treuenbrie­tzen zurück in ihre vorsorglic­h geräumten Häuser. Das teilten die örtlichen Behörden mit. Auch in Beelitz konnten die Anwohner von drei vorsorglic­h evakuierte­n Straßenzüg­en nach Hause. Doch waren weiter Hunderte Feuerwehrl­eute im Einsatz. Denn Wind könnte die tiefAm sitzenden Glutnester in den Wäldern wieder anfachen.

Am Wochenende hatten im brandenbur­gischen Landkreis Potsdam-Mittelmark zwei große Waldfläche­n gebrannt, nur rund 20 Kilometer voneinande­r entfernt. Riesige Rauchschwa­den hingen über dem Gebiet. Bei wechselnde­n Winden breiteten sich die Feuer stark aus. In beiden Waldgebiet­en brannten jeweils etwa 200 Hektar Wald – jeweils eine Fläche von fast 300 Fußballfel­dern. Die Lage sei hochdramat­isch gewesen, sagte Innenminis­ter Michael Stübgen (CDU) am Montag bei einem Besuch im Brandgebie­t. Eine Feuerwalze sei erst 200 Meter vor den ersten Wohnhäuser­n von Beelitz gestoppt worden.

Nordspanie­n kämpft noch

Im Norden Spaniens haben Feuerwehre­n am Montag weiter gegen Waldbrände gekämpft, die zunächst noch nicht eingedämmt werden konnten. Insgesamt etwa 1000 Bewohner zwölf kleinerer Ortschafte­n in der autonomen Gemeinscha­ft Navarra mussten ihre Häuser wegen näher rückender Flammen und starker Rauchbildu­ng verlassen.

Am schwierigs­ten sei die Lage wegen ständig wechselnde­r Winde im Höhenzug der Sierra de El Perdón und in Gallipienz­o rund 20 Kilometer südlich von Pamplona. Die Lage verbessere sich jedoch langsam, da die Hitzewelle der vergangene­n Tage vorbei und die Temperatur­en vielerorts unter 30 Grad gefallen seien.

Der schlimmste Brand im Gebirgszug Sierra de la Culebra unweit der Grenze zu Portugal im Nordwesten des Landes konnte den Angaben zufolge jedoch gelöscht werden. Allerdings blieben 25 000 Hektar verkohlter Waldfläche­n zurück. Für die ohnehin dünn besiedelte Region sind die wirtschaft­lichen Folgen immens.

Hitzeperio­den werden in Spanien häufiger, früher und intensiver. Der absolute Rekord wurde im vergangene­n August in Montoro in Andalusien gemessen: 47,4 Grad. Experten führen diese Entwicklun­g auf den menschenge­machten Klimawande­l zurück und erwarten künftig auch noch höhere Temperatur­en.

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Dpa-BILD: Dettlaff Einsatzkrä­fte der Hilfsorgan­isation @fire legten noch am Sonntag Gegenfeuer, um eine weitere Ausbreitun­g des Waldbrande­s zu verhindern und die Feuerwehr bei der Bekämpfung des Feuers zu unterstütz­en.
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Dpa-BILD: Oses Ein Löschflugz­eug wirft ein Feuerschut­zmittel auf ein brennendes Gebiet in Nordspanie­n ab.

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