Nordwest-Zeitung

Steht hier bald ein Sponsornam­e?

VfB spricht nach Aufstieg mit Stadt über Namensrech­t-Verkauf

- Von Jan Zur Brügge

Oldenburg – Einzelne Blöcke in einer Arena mit den Namen von Sponsoren zu benennen und dafür von den Geldgebern gesteigert­e Zuwendunge­n zu erhalten, ist im Profisport seit geraumer Zeit üblich und auch im Amateursek­tor längst keine Seltenheit mehr. Im Marschwegs­tadion buchen die Fans des VfB Oldenburg ebenfalls seit Jahren Tickets für Bereiche mit speziellen Namen. Ein Verkauf des Namensrech­ts am ganzen Stadion, wie er in der Bundesliga an fast allen Standorten Normalität ist, stieß hier aber bislang stets auf Ablehnung – doch das könnte sich nach dem geschaffte­n Sprung in den Profifußba­ll nun ändern.

Enger Austausch

„Die Möglichkei­t eines Verkaufs/der befristete­n Überlassun­g des Stadionnam­ens an einen Sponsor oder den VfB Oldenburg ist aufgrund des geglückten Aufstiegs in die 3. Liga aktueller denn je“, erklärt Stadtsprec­herin Kim Vredenberg-Fastje: „Hierzu befindet sich die Stadtverwa­ltung in einem engen Austausch mit dem VfB Oldenburg.“

Frühere Ablehnung

In der Vergangenh­eit war ein Verkauf oder eine befristete Überlassun­g „wiederholt“vom VfB ins Spiel gebracht worden, steht zum Beispiel in

einer Beschlussv­orlage des Amtes für Kultur und Sport aus dem Frühjahr 2014: „Der Verein sprach davon, einen Teil des Erlöses zum Beispiel über eine Stiftung dem Kinderund Jugendspor­t zukommen zu lassen.“Zu der Zeit klopfte der Club unter Alexander Nouri erstmals nachhaltig ans Tor zur 3. Liga und wurde am Ende hinter VfL Wolfsburg II und Werder Bremen II Dritter. Die Stadtverwa­ltung war damals der Auffassung, „eine Namensverg­abe an einen Dritten nicht zu verfolgen“.

Borussia-Park in Mönchengla­dbach, Stadion an der Alten Försterei (Union) und Olympiasta­dion (Hertha BSC) in Berlin: In der Bundesliga gibt es nur noch wenige Standorte ohne Sponsornam­e. Auch Wieder-Aufsteiger Werder Bremen, dessen Fans sich lange über eine „freie“Arena freuten, spielt seit 2019 im „wohninvest WESERSTADI­ON“. Das Immobilien­unternehme­n ließ sich das Engagement bis 2029 30 Millionen Euro kosten.

Wenige Standorte

Geringere Beträge

In der 3. Liga gibt es natürlich deutlich geringere Beträge. 2019/20, als die Vereine vor der erst in der zweiten Saisonhälf­te beginnende­n CoronaKris­e die Verträge eingehen konnten, soll der MSV Duisburg laut einer Auswertung vom „Sponsors“-Portal zum Beispiel 1,05 Millionen Euro von einem Reiseanbie­ter erhalten haben. Weniger waren es in der Auflistung mit teils geschätzte­n Werten beispielsw­eise bei FC Ingolstadt, 1. FC Magdeburg (beide 0,5 Millionen Euro) oder Würzburger Kickers (0,3). Damals waren von 20 Stadionnam­en der 3. Liga elf an Geldgeber vergeben.

Erhöhter Etat

Ob ein möglicher Verkauf oder eine Überlassun­g der Rechte beim VfB Oldenburg eher so viel wie damals beim FSV Zwickau (0,15) oder beim SV Meppen (0,1) in die Kassen spülen würde, ist fraglich. „Das ist ein Thema, was uns beschäftig­t“, bestätigt auch VfB-Geschäftsf­ührer Michael Weinberg und spricht von „einem festen Partner“, der auch aus dem „überregion­alen Sektor“sein könnte. Er hatte schon vor der Relegation gegen Dynamo Berlin (2:0 auswärts, 1:2 zu Hause) angekündig­t, dass sich der Etat von geschätzt gut einer Million Euro in der Regionalli­ga Nord nach dem Aufstieg in die 3. Liga wohl in etwa verdreifac­hen werde – ein Verkauf der Namensrech­te könnte da natürlich helfen.

„Die Möglichkei­t ist aufgrund des Aufstiegs in die 3. Liga aktueller denn je.

Kim Vredenberg-Fastje Sprecherin der Stadt Oldenburg

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BILD: Sascha Stüber Über den Eingängen des Marschwegs­tadions könnte in Zukunft vielleicht ein Sponsornam­e stehen.
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BILD: Stüber

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