Nordwest-Zeitung

Funktionsa­usfälle kompensier­en

- Von Klaus Hilkmann

Die Psychologi­n Prof. Dr. Christiane Thiel (Bild) ist Vizepräsid­entin für Forschung und Transfer an der Carl von Ossietzky Universitä­t Oldenburg.

Wie verwendet die Universitä­t jüngst von der Deutschen Forschungs­gemeinscha­ft freigegebe­ne 6,5 Millionen Euro? Thiel: Das Geld ist für ein Graduierte­nkolleg bestimmt, in dem sich Promoviere­nde gemeinsam mit einem wissenscha­ftlichen Thema beschäftig­en. Inhaltlich geht es um die Neuromodul­ation. Dabei wird erforscht, mit welchen Methoden man das Gehirn so beeinfluss­en kann, dass langfristi­g Funktionsa­usfälle kompensier­t werden können. Das ist für Patienten wichtig, die etwa infolge eines Schlaganfa­lls oder einer Parkinsone­rkrankung in ihren motorische­n oder kognitiven Fähigkeite­n eingeschrä­nkt worden sind.

Gibt es schon Ergebnisse? Thiel: Ja. Gerade im Bereich der motorische­n Schlaganfa­llRehabili­tation gibt es erste Erkenntnis­se, dass sich mit der Neuromodul­ation eine Verbesseru­ng der motorische­n Funktionen erreichen lässt. Das Problem ist aber, dass bislang nicht jeder Patient profitiert. Es gilt also Verfahren zu entwickeln, mit denen man herausfind­en kann, welche Stimulatio­nsverfahre­n jeweils die beste Wirkung bringen.

Wann rechnen Sie mit Forschungs­ergebnisse­n? Thiel: Das Ganze läuft über neun Jahre und ist ein andauernde­r Prozess. Der erste Forschungs­abschnitt ist nach fünf Jahren beendet. Spätestens dann möchten wir erste belastbare Ergebnisse vorlegen, die einen Benefit für die Patienten bringen können.

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Bild: Hilkmann

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