NWZ (Göppinger Kreisnachrichten)
Gewerbepark und mögliche Schäden
Protest Die Donzdorfer Bürgerinitiative reagiert auf die Stellungnahme von Bürgermeister Stölzle und weist Aussagen zurück.
Donzdorf. In einer langen Stellungnahme reagieren Nadja Müller, Simone Flohr, Angelika Weber und Ulrike Grupp im Namen der Bürgerinitiative „Kein Gewerbepark Lautertal“auf Bürgermeister Martin Stölzle, der sich vor einer Woche zu dem Protest geäußert hat. Die BI-Sprecherinnen weisen den Vorwurf zurück, im Zusammenhang mit der erwarteten Verkehrsbelastung „Unwahrheiten zu verbreiten“.
Kollaps der B 466 erwartet
Nach Ansicht der BI, sei es „erwiesen, dass Flächenverbrauch eng mit einer Verkehrszunahme zusammenhängt. Zwar mag die Auspendlerquote leicht zurückgehen; gleichzeitig steigt aber die Einpendlerquote stark an, und vor allem die starke Zunahme des … Liefer- und Besuchsverkehrs wird zu großen Problemen führen“. Zumal geplant sei, zum ökologischen Ausgleich die relativ neue Tangente am Kreisverkehr zurückzubauen: „Natürlich befürchten wir deshalb einen Kollaps der B 466.“
Stölzles Hinweis, dass derzeit auf den landwirtschaftlichen Flächen vorwiegend Mais-Monokulturen angebaut würden, weisen die Sprecherinnen zurück. Schließlich habe dies nichts mit der Qualität der Böden zu tun. Sie zitieren vielmehr den Umweltbericht zum Flächennutzungsplan: „Gravierende Auswirkungen auf den Boden und seine Funktionen sind vor allem durch die Flächenumwidmung von bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen mit einer hohen Gesamtleistungsfähigkeit der Bodenfunktionen … zu erwarten.“
Bürger direkt befragen
Dann setzen sich die Sprecherinnen auch mit Stölzles Aussage auseinander, die Kritiker seien „fundamental dagegen“. „Angesichts der Feinheit der deutschen Sprache halten wir diesen Ausdruck für vollkommen an der Sache vorbei, da sich unter dem Deckmantel desselben … Begrifflichkeiten wie Konservatismus, Terrorismus, Gewalttätigkeit, Religiosität, Radikalität und vieles mehr die Hand reichen“, heißt es in der Stellungnahme. Die BI fragt: „Ist es radikal, sich für die Umwelt und eine lebenswerte Zukunft für die nachfolgenden Generationen einzusetzen? Oder ist es eher radikal, trotz aller mahnenden Stimmen ein Gewerbegebiet aus dem Boden zu stampfen?“Und weiter: „Ist es wirklich radikal, die Bürger von Donzdorf … einfach mal direkt zu befragen? Die BI betont, es sei „unabdingbar, endlich die Donzdorfer nach ihrem Willen zu fragen“.