Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Fröbels Erben haben ihr Domizil zurück
Neue Spiellandschaft im sanierten, historischen Gebäude des Bad Blankenburger Fröbelkindergartens
Bad Blankenburg. Lange hatte das Team des Kindergartens Fröbelhaus in Bad Blankenburg mit den Kindern, den Elternvertretern und den Fördermitgliedern darauf hingearbeitet, das Projekt zu realisieren. Innerhalb kurzer Zeit entstand nun eine neue Spiellandschaft im Garten der Einrichtung.
Entworfen und gebaut hat diese der Saalfelder Spielplatzgestalter Dirk Böhme in Zusammenarbeit mit der Firma Bierbachs Garten- & Landschaftsbau. Böhme hat die Ideen der Kinder aufgegriffen, sich mit dem konzeptionellen Ansatz der Einrichtung auseinandergesetzt und an den Ideen von Elternentwürfen im Garten (Ballspielwand, Spielzaun) orientiert.
Die Umsetzung mit allen technischen und sicherheitsrelevanten Details ist mittlerweile abgeschlossen. Das Ergebnis sei einzigartig, alles farbig und kindgerecht, finden nicht nur die zukünftigen Nutzer. Die Kinder beobachteten gespannt die Arbeit der Bagger und die Handarbeit mit Werkzeugen und Holz vor Ort.
Als den Eltern die Planung vorgestellt wurde, fehlte noch der ein oder andere Cent an der erforderlichen Summe. Feste und verschiedene Aktionen halfen, die Finanzierung auf die Beine zu stellen. Die Spenden für das Projekt setzen sich wie folgt zusammen: 28.770 Euro kamen von der Stadt Bad Blankenburg, 20.000 Euro gab es von „Ein Herz für Kinder“, 8000 Euro aus Überschüssen der Staatslotterie vom Thüringer Sozialministerium. Die Sparkasse SaalfeldRudolstadt steuerte 2500 Euro und der Förderverein des Kindergartens 7000 Euro bei. Mit 500 Euro unterstützte außerdem der Sportverein Greifenstein das Vorhaben und der Rest kommt vom Träger, der Arbeiterwohlfahrt.
„Unser Kindergarten bedankt sich ganz herzlich bei allen, die gespendet haben und die das Projekt mit kleinen und großen Gesten unterstützt haben“, sagt Leiterin Kathrin Bergmann. Da jetzt alle Beteiligten gute Erfahrungen gesammelt hätten, werde man mit Hilfe des Fördervereins den zweiten kleineren Teil der Spiellandschaft im kommenden Jahr in Angriff nehmen.
Stolz ist das ganze Team auch auf das sanierte historische Gebäude, das ein echtes Schmuckstück geworden ist. Längst haben die kleinen Fröbelianer dieses zurückerobert. Im Haus gibt es zum Teil neue Raumkonzepte. So ist in der gesamten oberen Etage der komplette „Käferbereich“neu gestaltet worden. Der besteht nunmehr aus zwei Gruppenzimmern, einem Waschraum, einer Garderobe, einem Spielzimmer und einem Gesprächsraum. Es gibt auch ein neues Brandschutzkonzept einschließlich neuer Rettungswege. In einigen Räumen wurde Schallschutz angebracht und neues Mobiliar angeschafft.
Die Kinder fühlen sich wohl, lieben ihre neuen Räume und das Umfeld, in dem ansteckendes Kinderlachen zu hören ist. Namensgeber Friedrich Wilhelms August Fröbel (1782–1852) wäre ganz sicher stolz auf diese Einrichtung, sind doch seine pädagogischen Gedanken die Basis des erzieherischen Konzepts vom Kindergarten. Zentrales Element für den Pionier der Reformpädagogik ist ja das freie Spiel. Die zukünftigen ABC-Schützen werden später gerne an ihren Kindergarten zurückdenken.