Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Christian Fröhlich trumpft groß auf
Poolbillard: Der -Jährige vom . PBC Gera fährt als Einzel-Europameister auch zu den Welttitelkämpfen nach Moskau
Gera. Er kann einmal ein ganz Großer der internationalen Poolbillard-Szene werden. Im niederländischen Veldhoven sammelte der noch 16-jährige Christian Fröhlich bei den Europameisterschaften erste Meriten. Der dreifache deutsche Junioren-Meister dieses Jahres, der im vogtländischen Plauen wohnt, aber für den 1. PBC Gera in der 2. Bundesliga an den Start geht, wusste bei den kontinentalen Titelkämpfen zu glänzen. Mit zwei Gold- und einer Silbermedaille war er der erfolgreichste EM-Teilnehmer der Altersklasse U 19. „Das ist schon ein cooles Gefühl und eine große Ehre für mich, erfolgreichster Junior dieser Europameisterschaft zu sein. Nichtsdestotrotz habe ich am Montag in Plauen wieder in der Schule gesessen und die elfte Klasse begonnen. Der Alltag hat mich also schnell wieder“, so der Geraer.
„Ich wusste nicht so recht, was ich kann und was die anderen können“, war der 16-Jährige vor seinem EM-Debüt aufgeregt. Nach zwei verlorenen Viertelfinals zuvor, stand Fröhlich auch im 8-Ball in der Runde der letzten Acht. „Als das gewonnen und die Medaille perfekt war, habe ich mir gesagt: Jetzt muss auch Gold her. Denn nur das zählt bei einer Meisterschaft“, so der Plauener, der mit seinem ersten Titelgewinn durch ein 7:4 im Finale gegen seinen Mannschaftskollegen Alen Salic den Druck von sich nahm. „Bei der Siegerehrung waren dann so viele Menschen da, dass ich gar nicht alle sehen konnte. Der Pokal, den ich erhalten habe, der war ungefähr einen Meter hoch. Ich war mächtig stolz“, verriet Christian Fröhlich, für den als nächstes der Teamwettbewerb anstand. Als Titelverteidiger stand Deutschland unter Druck. Fröhlich gab im Endspiel gegen Russland Egor Trifonov deutlich mit 7:1 das Nachsehen, musste aber anschließend warten und schauen, wie seine Teamkollegen Luca Menn (St. Augustin) und Alen Salic (Mannheim) abschneiden. Am Ende reichte es. Der 2:1-Sieg und damit seine zweite Goldmedaille war perfekt.
„Der Einzeltitel war trotzdem schöner und bedeutet mir auch viel mehr“, erzählte der Plauener in Geraer Diensten. Die letzte Titelchance im 9-Ball schien zeitig dahin zu sein. „Nach knapp zwei Wochen an den Tischen war die Kraft irgendwie weg, hat mir die Energie gefehlt“, äußerte sich der 16-Jährige, der sich aber noch einmal zusammenriss und sich über den Verliererpool bis ins Endspiel kämpfte. Dort war allerdings gegen den Bosnier Sanjin Pehlivanović an diesem Tag kein Blumentopf zu gewinnen.
Zeit zum Ausruhen bleibt Christian Fröhlich nicht. „Ich spiele jedes Wochenende ein Turnier. Jetzt bin ich in Dresden, dann zweimal in Bayern unterwegs“, verriet der Doppel-Europameister, der im Training spürt, dass sich in ihm etwas verändert hat. „Ich habe viel mehr Selbstvertrauen. Und natürlich werden die Gegner mit viel mehr Respekt mir gegenüber in die Partien gehen“, so Christian Fröhlich, der derzeit fünf- bis sechsmal in der Woche für zwei bis drei Stunden trainiert. Wenn er die Zeit dafür hätte, würde er noch mehr tun. Aber die Schule fordert ihren Tribut, ist Voraussetzung für alles andere.
Beim 1. PBC Gera will er in der 2. Bundesliga Süd eine Führungsrolle übernehmen. Als Einzel-Europameister hat er sich für die Junioren-WM im November in Moskau qualifiziert.
Turniere werden jedes Wochenende gespielt