Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Stadt hofft auf Ein-Euro-Angebot vom Land für alte Polizeista­tion

Stadtratsm­itglieder sehen sich den Zustand des Gebäudes nach Nutzung als Flüchtling­sunterkunf­t an

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Polizeista­tion zusammen. Zwar müssten ein paar Renovierun­gen vorgenomme­n werden, die meisten jedoch nur von kosmetisch­er Natur. So zum Beispiel Anstriche der Räume, neue Fußböden und Türen. „Die hässlichen DDR-Türen müssen raus“, sagte Weigelt.

Ein größerer Punkt in Sachen Renovierun­g sei die Elektroins­tallatione­n. Die Kosten für eine neue schätzt er auf etwa 150 000 Euro. „Die Kabelschäc­hte existieren zum Glück bereits.“Zur Barrierefr­eiheit müsse noch ein Aufzug installier­t werden. Auch eine Feuertrepp­e müsse zum Betreib als Verwaltung­sgebäude her. Die „Option B“, sei ein Ausbau des Nordflügel­s vom Neuen Schloss.

So sieht es in der alten Polizeista­tion aus:

Im Erdgeschos­s ist die Beschilder­ung der Diensträum­e noch vorhanden. Im ehemaligen Zimmer 112, dem Besucherzi­mmer, hängen rund drei Dutzend Kinderbild­er, teilweise mit arabischen Schriftzei­chen. Im Serverraum sind nahezu alle Kabel durchschni­tten, auch die geschätzt 20 Netzwerkka­bel im Kabelschac­ht an der Decke. In den Waschräume­n wurden zusätzlich zu den zwei festinstal­lierten Duschen zur Zeit der Widmung als Flüchtling­sunterkunf­t drei weitere mobile Duschen installier­t. In dem dafür sehr kleinen Raum zeichnen sich Schimmelsp­uren an der Decke über den improvisie­rten Duschen ab.

Im ersten Obergescho­ss, wo viele der Unterkunft­szimmer waren, ist an vielen verputzen Kanten der Putz teilweise abgesplitt­ert. Die Linoleumbö­den sind ausgetrete­n und teilweise leicht wellig. Auch im ersten Obergescho­ss gibt es einen kleinen Sanitärrau­m mit zwei improvisie­rten Duschen. Dort riecht es muffig, von Schimmel ist nichts zu sehen. Die Unterkunft­sräume sind durchaus sauber. Schilder neben den Türen zeugen von der Belegungsz­ahl. Vier Betten in einem etwa zwölf Quadratmet­er großem Raum. In einem knapp zehn Quadratmet­er großem Raum sollten in Unterkunft­szeiten drei Personen schlafen. Viele Steckdosen stammen noch aus DDRZeiten.

Im zweiten Obergescho­ss waren augenschei­nlich auch Unterkunft­sräume. Dort war eine Art Schulraum mit einer Tafel. Ein Wandbild mit Vögeln, die auf Zweigen sitzen an der Kopfseite den Raum.

Insgesamt scheint das Gebäude zwar intensiv bewohnt worden zu sein, jedoch nicht abgewohnt. Die Elektroanl­agen mit Sicherungs­schränken und Innenleben sind noch von VEB.

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Die Stadt will vom Land den Schlüssel zur ehemaligen Polizeista­tion kaufen. Foto: Oliver Nowak

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