Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Ebersdorfer Park rückt in den Fokus
Vorbereitung für einen der Außenstandorte während der Bundesgartenschau in drei Jahren
Besitzer des durch den Landkreis Saale-Orla verkauften Schlosses. Dieses historische Gebäude und ein Teil des Geländes sollen in die Präsentation zur Bundesgartenschau einbezogen werden, so die bisherigen Planungen. Ebenso der Zinzendorfplatz und der Gottesacker der Brüdergemeine. Albrecht Stammler, Vorsitzender des Ältestenrates, hatte bereits im Mai des vorigen Jahres in das Comenius-Begegnungszentrum eingeladen. Die 30 Teilnehmer des Informationsgespräches zeigten sich sehr interessiert und warteten auch mit Vorschlägen auf. Die Stadt Saalburg-Ebersdorf sieht den Außenstandort auch als große Chance für die gesamte Region und für den Tourismus. Man wolle die Erwartungen der Gäste erfüllen, war bei der Beratung zu hören. Die Besucher wollen parken und wollen gastronomisch versorgt sein. Ideen und Vorstellungen gibt es bereits viele. Es wird darauf ankommen, dass sich viele Einwohner der Stadt schon im Vorfeld an der Realisierung beteiligen und in den verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv werden, so die einhellige Auffassung.
Noch unklar ist, wie viel Geld der Stadtrat zur Verfügung stellen kann. Das Land Thüringen hat Mittel zugesagt, doch mittlerweile sind über 20 Außenstandorte in die Bundesgartenschau einbezogen. Der Friesauer Conrad Spindler war es, der vor längerem den Anstoß gab, sich zu bewerben. Die Präsentation der Ebersdorfer überzeugte offenbar in Erfurt.
Die Organisatoren wollen die bedeutsamsten Gartenanlagen Thüringens miteinander verbinden. Auch über 2021 hinaus. Sie wollen auf Reisemotive neugierig machen und die Sehnsucht nach Natur anregen. Eine Schule im Grünen, wie die 1953 im Ebersdorfer Park eingeweihte, ist in Thüringen einzigartig. Auch die Naturbühne, die einst für das Dorftheater gebaut worden war. Zu den Ebersdorfer Besonderheiten gehört ebenso die Orangerie, die sich im Besitz der Kommune befindet und momentan wenig genutzt wird.
„Wir wollen etwas schaffen, was 2021 sehenswert ist und danach weiterentwickelt wird. Es geht darum, den Bürgern der Region den Park bewusst zu machen und zu zeigen, wie man mit einem in seiner Anlage Englischem Landschaftspark umgeht“, sagte Bernd Rudolph von der Stadtverwaltung. Grundlage für die ins Auge gefassten Vorhaben ist eine Diplomarbeit von Marko Seifert.
Die Entstehung des Parks ist eng mit der Errichtung des Schlosses verbunden. Die Grafschaft Reuß-Ebersdorf war 1678 durch Teilung der Grafschaft Reuß-Lobenstein entstanden. Von 1801 bis 1807 wurden große Flächen auf dem rechten Talhang des Friesaubaches bepflanzt. Im Park begraben sind der letzte Fürst Reuß-Schleiz, dessen Frau und die beiden Söhne. Den Entwurf des Grabmals der Fürstenfamilie schuf Ernst Barlach. Dieses Denkmal im Vorfeld der Bundesgartenschau würdiger zu gestalten, ist einer der Vorschläge von Einwohnern.
Nachhaltigkeit über die Buga hinaus