Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
„Keine Lust mehr auf einen Trainerjob“
Am Montag ist Andreas Brehme in Bad Tabarz zu Gast. Der Fußball-Weltmeister von spricht über sich und die drohenden Abstiege der Traditionsvereine
die Vereine die sogenannten „Laptop-Trainer“, statt auf Erfahrung zu setzen? Jeder Club macht seine Analysen und die Verantwortlichen entscheiden dementsprechend. Es gibt ja trotzdem erfahrene Trainer in der Bundesliga.
Im deutschen Fußball droht mehreren Traditionsvereinen der Absturz. Was läuft beim Hamburger SV, dem Verein aus ihrer Heimatstadt, falsch? Wenn der HSV mit so tollen Fans seit drei Jahren hintereinander mit dem Abstieg zu tun hat, dann müssen sich die Verantwortlichen hinterfragen, was die falsch gemacht haben.
Der 1. Kaiserslautern, wo Sie zweimal als Spieler und einmal als Trainer tätig waren, steht am Tabellenende der 2. Bundesliga. Was würde ein Abstieg für den Verein bedeuten? Der Abstieg würde für den Verein absolutes Chaos bedeuten. Es wäre sehr traurig für die ganze Region. Ich habe da zwar noch etwas Hoffnung, aber das wird sehr schwer werden.
Apropos Tabellenende. Drittliga-Dino Rot-Weiß Erfurt ist insolvent, wird die Liga verlassen müssen. Was raten Sie den Verantwortlichen?
Erfurt ist ein sympathischer Verein mit großem Zuschauerpotenzial, um einiges zu bewirken. Ich bin weit weg vom Geschehen, kenne die Verantwortlichen nicht, deswegen kann ich auch keine Ratschläge geben. Ich drücke jedenfalls die Daumen.
Sie sind kommenden Montag in Thüringen. Was verbinden Sie mit dem Freistaat? Auf was freuen Sie sich?
Die haben super leckere Thüringer Bratwürste (lacht). Beim Namen Andreas Brehme fällt einem sofort der entscheidende Elfmeter bei der WM 1990 ein. Wie oft müssen Sie zurückdenken?
Fast jeden Tag werde ich darauf angesprochen, ich war vor Kurzem in Rom, auch da spricht man mich darauf an.
Die DFB-Elf fährt dieses Jahr als Titelverteidiger zur Weltmeisterschaft. Welche Rolle wird das Löw-Team spielen? Die deutsche Mannschaft gehört zum engsten Favoritenkreis – wie auch Frankreich, Spanien, Brasilien, Argentinien oder mein Geheimfavorit England.
Wäre Joachim Löw ein guter Nachfolger von Jupp Heynckes beim FC Bayern? Oder wen könnten Sie sich bei den Münchnern in der nächsten Saison am besten vorstellen? Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Jogi Trainer beim FC Bayern werden würde.
Sie sind „beidfüßig“, schossen sogar Elfmeter mit links oder rechts. Warum gibt es heutzutage nicht mehr so viele Spieler, die den Ball mit beiden Füßen beherrschen?
Ich bin immer noch beidfüßig (lacht). Und man muss immer mit beiden Füßen trainieren.
Der Video-Beweis ist in der Bundesliga sehr umstritten. Wie ist Ihre Meinung dazu? Verkehrt kann es nicht sein, es muss aber hundertprozentig handfest sein und dann ist es mit Sicherheit gut.