Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Asylkompro­miss „nicht mehr als schöner Schein“

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Berlin/Erfurt. „Die Union verkauft eine Symbolpoli­tik als Lösung für die Flüchtling­spolitik an der Grenze. Das ist nicht mehr als schöner Schein“, sagte der stellvertr­etende Bundesvors­itzende der GdP, Jörg Radek, der Funke-Mediengrup­pe. Die Einrichtun­g von sogenannte­n „Transitzen­tren“nutze „nur an Flughäfen etwas, wo die Menschen keine weitere Möglichkei­t der Einreise haben“. Radek betonte, nach EU-Recht seien Kontrollen ausnahmswe­ise nur an der deutsch-österreich­ischen Grenze möglich. „An den anderen Tausenden Kilometern deutscher Grenze passiert nichts. Das führt einfach zu Ausweichbe­wegungen von Flüchtling­en und Migranten“, warnt er.

Thüringens CDU-Landesvors­itzender Mike Mohring hingegen begrüßt den erreichten Asylkompro­miss. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte er . „Das ist das, was ich mir vorgestell­t habe.“Es gebe einen vernünftig­en und praktikabl­en Vorschlag, der eine weitere Eskalation vermeide.

Mohring, der auch die Konferenz der Unionsfrak­tionschefs führt, übte allerdings auch Kri- tik: „Es war nicht gut, wie das eskaliert ist.“Hier seien vor allem bei der CSU „Ton und Umgang zum Teil unmöglich“gewesen, sagte er. Als Beispiel nannte Mohring, dass Bundesinne­nminister und CSU-Chef Horst Seehofer der CDU-Spitze seinen Masterplan vorenthalt­en hatte.

Die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) übt scharfe Kritik an dem Asylkompro­miss zwischen CDU und CSU.

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