Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Digitalisierung macht Fußball zu schaffen
Zum Leitartikel „Gerechten Wettbewerb herstellen“(OTZ, 30.6.2018).
In seinem Kommentar beschreibt Tino Zippel die Eintönigkeit und ungerechte Verteilung der Fernsehgelder im deutschen Vereinsfußball. Vereine unterer Spielklassen gehen gänzlich leer aus, obwohl gerade dort die Nationalspieler der Zukunft ausgebildet werden. Ohne die Arbeit vieler ehrenamtlicher Übungsleiter gäbe es keine Spieler wie Neuer, Kroos, Müller, Reus oder Kimmich. Gerade in dieser Hinsicht haben die Erfolge unserer Nationalmannschaft bei der WM 2014 oder der Sieg beim Confed-Cup im vergangenen Jahr den Blick für die Realität vermissen lassen. In der heutigen Zeit der Digitalisierung wird es immer schwerer, Kinder für den Sport zu begeistern. Zahlreiche in Castingshows ermittelte „Superstars“sind die neuen Idole unserer Jugend. Auch der immer erfolgreiche deutsche Fußball muss auf diese gesellschaftlichen Veränderungen reagieren. Gerade nach der jetzigen WM-Pleite von Russland sollte man die Konzepte hierzulande auf den Prüfstand stellen und das notfalls auch mit personellen Veränderungen auf höchster Ebene. Wie in allen Bereichen ... bedeutet Stillstand gleichzeitig Rückschritt. Erfolge ... muss man sich bei jeder EM oder WM neu erarbeiten.
Klaus Lippert, Zeulenroda-Triebes