Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Bewährungszeit für Löw
Bundestrainer will nach WM-Blamage doch weitermachen. Aber eine Maulwurf-Geschichte belastet ihn
dass Löw „sehr genau analysieren, die richtigen Schritten einleiten und unsere Mannschaft zurück in die Erfolgsspur führen wird“, so der DFB-Chef in seiner Mitteilung. „Wenige Tage nach einem solchen Turnier-Aus eine umfassende Analyse einzufordern, wäre verfrüht.“Aber er ließ keinen Zweifel: Löw muss zum Rapport. Der DFB-Präsident erwartet Antworten auf die Misere.
Grindel wörtlich: „Der Bundestrainer und Oliver Bierhoff sollen sich die notwendige Zeit nehmen, um das Turnier sportlich aufzuarbeiten und dem Präsidium vor dem Länderspiel am 6. September gegen Frankreich, in dem wir in der Nations League gleich gefordert sind, eine Analyse vorzustellen.“
Zeit bis September für die WM-Analyse
Zwei Monate bis zum Länderspiel in München bleiben Löw also noch, letzte Zweifel an seiner Arbeit auszuräumen. Er weiß genau, wie es um ihn steht.
„Auch meine Enttäuschung ist nach wie vor riesig“, so Löw in seiner Stellungnahme, ohne auf die Maulwurf-Affäre in der FAZ einzugehen. „Ich werde gemeinsam mit meinem Team analysieren, Gespräche führen und zum Start der neuen Saison die richtigen Schlüsse ziehen. Das alles braucht Zeit, wird aber alles rechtzeitig bis zum Start in die neue Länderspielsaison im September geschehen.“
Vorsorglich werden die Spieler in Stellung gebracht. Teammanager Bierhoff selbst rief Kapitän Manuel Neuer im Urlaub an, um von ihm folgendes Zitat für die Pressemitteilung zu erhalten: „Ich freue mich, dass wir mit Jogi Löw unseren lange Zeit erfolgreichen Weg fortsetzen können. Und ich habe das Vertrauen, dass wir wieder zu unserer Stärke finden.“
„Nach 14 Jahren erfolgreicher Arbeit“, erläuterte Oliver Bierhoff, „müssen wir nun einen Neuaufbau starten.“Der 50-Jährige stellte auch „strukturelle Veränderungen“in Aussicht.