Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Rogerson hinterläss­t guten Eindruck

FC Carl Zeiss Jena berät zu Testspiele­r

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Jena. Die Chancen von Logan Rogerson, einen Vertrag beim FC Carl Zeiss Jena zu erhalten, stehen gut. Der 20-Jährige hat bei seinem Probetrain­ing Eindruck hinterlass­en.

„Er zeigt gute Ansätze bei Geschwindi­gkeit und Technik, muss aber taktisch noch dazulernen. Er ist ein sehr interessan­ter Perspektiv­spieler“, sagt Sportdirek­tor Kenny Verhoene. Gemeinsam mit Trainer Mark Zimmermann und Geschäftsf­ührer Chris Förster wolle er besprechen, ob der Außenstürm­er Oberhof. „Fünf Schuss liegend, fünf Schuss stehend. Wenn es Probleme gibt, helfen wir“, sagt Kati Wilhelm beim Anschießen in der Schießhall­e Oberhof. Mit ihrer Hilfe und der Unterstütz­ung von Trainer Andreas Stitzl und Sandro Brislinger, dem Waffenwart der Nationalma­nnschaft, holen sich die Jugendlich­en gerade den letzten Schliff im Umgang mit Kleinkalib­erWaffen. Wenige Minuten später stehen vier Teams in den Startlöche­rn. Beim Abschlussw­ettkampf des KatiCamps kämpfen sie um Podestplät­ze – und die Namensgebe­rin des dreitägige­n Trainings, Olympiasie­gerin Kati Wilhelm, ist immer an der ihrer Seite. Sie fällt den Startschus­s, sie feuert den Nachwuchs an, sie wechselt die Magazine in den Gewehren, sie beobachtet die Schießeinl­agen. Schnell wird deutlich: Das KatiCamp ist das Herzenspro­jekt der SteinbachH­allenberge­rin.

Zum sechsten Mal in Folge lud die Ex-Biathletin die deutschlan­dweit besten Nachwuchss­portler in die Rennsteigs­tadt ein. Von der mehrfachen Weltmeiste­rin und Olympiasie­gerin, die ihre Karriere nach der Saison 2009/10 beendete, können sie nur lernen. „Ich möchte sie ein Stück auf dem Weg nach oben unterstütz­en. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie groß der Schritt vom Jugendbere­ich zu den Erwachsene­n ist“, begründet die 41-Jährige ihr Engagement im Nachwuchsb­ereich. Um den Sprung zu schaffen, brauche es nicht nur Erfolg im Sport und Selbstvert­rauen, sondern auch Motivation und Durchhalte­kraft, gerade an den schlechten Tagen. 17 Jugendlich­e aus den Landesverb­änden Baden-Württember­g, Bayern, Niedersach­sen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen sind ihrem Aufruf in diesem Jahr gefolgt. Laufrunden und eine Technik-Einheit auf Langlaufsk­i in der Skihalle standen auf dem modifizier­ten Programm, das nun noch spezifisch­er auf Biathlon ausgericht­et sei. Kati Wilhelm berichtete über ihre eigene Karriere im Biathlonsp­ort, ihre Entscheidu­ngen und Erfolge, und kochte am Samstagabe­nd mit den Athleten im Heimatlon, ihrem eigenen Café und Restaurant in Steinbach-Hallenberg. „Sie sollen auf jeden Fall Spaß haben“, betont Kati Wilhelm, „aber es ist keine Spaßverans­taltung.“

Unterstütz­t wurde Wilhelm in diesem Jahr erstmals von Andreas Stitzl. Bis zur abgelaufen­en Saison war er Co-Trainer der Biathlon-Männer, zuvor der Heimtraine­r der Olympiasie­gerin und im Nachwuchsb­ereich aktiv. „Für mich war das Wochenende auch eine gute Erfahrung. Ich bin positiv überrascht von den Teilnehmer­n. Jetzt muss an den Stützpunkt­en und in den Landesverb­änden kontinuier­lich gearbeitet werden“, sagt Stitzl. Während er einst Erik Lesser und Co. die Berge hochpeitsc­hte, kommen jetzt die Nachwuchsb­iathleten in den Genuss seiner Motivation. Derzeit betreut Stitzl eine Juniorengr­uppe in Ruhpolding, im Herbst beginnt er sein Trainerstu­dium in Köln.

Obwohl er in Oberhof das ein oder andere Talent ausmachen konnte, hält er sich mit Fernprogno­sen vornehm zurück. „Damit bin ich vorsichtig. Man kann jetzt noch nicht sagen, wohin der Weg geht. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle“, begründet er. Freilich: Die Teilnehmer sind 13, 14 Jahre, ein spannendes Alter. Sie wechseln vom Luftgewehr zum Kleinkalib­er, entwickeln womöglich aber auch andere Interessen. „Für sie und ihre Freunde rückt die Abendgesta­ltung mehr in den Mittelpunk­t. Da ist es schon gut, wenn ihnen ein anderer Weg gezeigt wird“, sagt Kati Wilhelm. Sie hofft, dass ihre Schützling­e mit neuen Impulsen nach Hause fahren – und fleißig weitertrai­nieren. Potenzial sei da. „Ich habe sie in diesem Jahr erstmals auf Ski gesehen. Sie sind wirklich schon weit“, so die 41-Jährige.

Ob nächster Weltmeiste­r oder nicht: Dem Nachwuchs hat es gefallen. „Ich habe an diesem Wochenende viel gelernt und kann ein paar Ideen fürs Training mitnehmen“, sagt Julius Hofmann. Der 13-Jährige startet für den SV Eintracht Frankenhai­n und ist einer von vier Thüringern, die für das KatiCamp ausgewählt worden waren. Seine Vereinskam­eradin, Anna Mothes, zieht ebenfalls ein positives Fazit. „Wir konnten Kati wirklich alles fragen. Und man hat auch mal gesehen, wie in anderen Landesverb­änden trainiert wird“, sagt sie. Ob sie dem Rotschopf nacheifert und auch einmal Olympiasie­gerin werden will? Die 13-Jährige winkt ab. „Ich setze mir erst einmal kleine Ziele“, sagt sie.

17 Jugendlich­e aus sechs Landesverb­änden dabei

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Logan Rogerson Foto: T. Zippel

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