Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Angst vor Armut im Alter
Jeder dritte Deutsche fürchtet, später auf Grundsicherung angewiesen zu sein. Tatsächlich dürfte es weniger treffen
an dem, was Menschen in einer reichen Gesellschaft als arm empfinden.
„Wir wollen nichts verharmlosen“, sagt Brigitte Loose, die das Forschungsnetzwerk Alterssicherung bei der Rentenkasse leitet. Vielmehr wolle man durch Fakten einem Vertrauensverlust in das Rentensystem entgegenwirken.
Die Expertin sieht sogar Anzeichen für eine günstigere Entwicklung. Denn die Politik versuche, Altersarmut zu vermeiden. Die Mütterrente oder eine bessere Erwerbsminderungsrente sorgen dafür, dass weniger Rentner auf Sozialtransfers angewiesen sind. Ein weiterer Ansatz ist die von der großen Koalition geplante Grundrente. Wer 35 Berufsjahre vorweisen kann oder Teile dieser Zeitspanne mit Erziehung oder Pflege zubrachte, soll ein um zehn Prozent erhöhtes Ruhegeld erhalten, wenn er oder sie sonst nur Grundsicherung erhalten würden. Die Rentenversicherung sieht dabei jedoch Probleme. Sie will vermeiden, dass diese zusätzliche finanzielle Last auf die Beitragszahler abgewälzt wird.
Der DRV-Forschungschef, Reinhold Thiede, plädiert vielmehr dafür, Freibeträge auf private Renten oder Betriebsrenten zu gewähren. Dadurch könnten die Einkünfte der Rentner schnell über die Grundsicherung steigen. Erfurt. Mit einem Beton-Fertigteilwerk am Erfurter Kreuz will die CG-Gruppe aus Berlin den Wohnungsbau revolutionieren. Firmenchef Christoph Gröner hat gestern die geplante Großinvestition in Thüringen bestätigt. Das Grundstück sei bereits erworben, sagte er.
Die CG-Gruppe, eine der größten Projektentwickler in Deutschland, gilt bereits als Pionier im Bereich des digitalen Bauens. Bereits in der Planungsphase arbeiten dort Planer, Ingenieure, Architekten und Baufirmen in einem gemeinsamen, digitalen System zusammen. Die Zeitabläufe werden optimiert und Missverständnisse, die sonst erst auf der Baustelle augenscheinlich werden, vermieden. Materialanlieferungen können in Echtzeit erfolgen.
Mit dem geplanten modularen Geschosswohnungsbau am Erfurter Kreuz, den es in dieser modernen Form deutschlandweit noch nicht gibt, soll nun der nächste Schritt erfolgen. Wohnungen können dort mit allen nötigen Gewerken individuell vorproduziert werden. Erstmals eingesetzt werden könnte das Werk bei einem Großprojekt in Leipzig, bei dem rund 2500 Wohnungen zu großen Teilen in modularer Bauweise errichtet werden sollen.
Christoph Gröner erhofft sich von der neuen Bauweise eine deutliche Kostenersparung. Die reinen Baupreise könnten um 30 bis 40 Prozent sinken, sagte er. Details zur Ansiedlung am Erfurter Kreuz wollte er bislang nicht nennen. Er verwies auf eine Pressekonferenz, die im Spätsommer geplant sei.
In Erfurt stellte der Investor gestern Sanierungspläne für ein seit 25 Jahren leer stehendes Hochhaus am Juri-Gagarin-Ring vor. Weitere Investitionen in Erfurt seien geplant, sagte er.
Freibeträge auf Betriebsrenten gefordert