Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Früher Schluss

Mehr als die Hälfte der Beschäftig­ten geht vorzeitig in Rente

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wenig, das Renteneint­rittsalter immer weiter zu erhöhen.

Seit 2012 wird die Zeit bis zum abschlagsf­reien Renteneint­ritt stufenweis­e erhöht. Ziel ist ein regulärer Beginn des Ruhestands mit 67 Jahren, das soll 2029 erreicht sein. Kassen-Chef Baas bezweifelt aber, dass Beschäftig­te dann tatsächlic­h auch länger arbeiten. „Ein höheres Renteneint­rittsalter hat nichts mit längerem Arbeiten zu tun“, so Baas, „sondern nur mit niedrigen Bezügen.“Denn wer vor dem festgesetz­ten Alter in den Ruhestand geht, bekommt weniger Geld. Baas plädiert deshalb dafür, in den Betrieben Rahmenbedi­ngungen zu schaffen mit denen Menschen tatsächlic­h länger arbeiten können. Denn auch für Firmen ist die große Zahl von Mitarbeite­rn, die früher in den Ruhestand gehen, absehbar ein Problem. Der Mangel an qualifizie­rtem Personal, über den viele Branchen bereits jetzt klagen, wird dadurch verschärft.

Dazu kommt: Nicht alle Berufe können überhaupt bis zum Ruhestand ausgeübt werden, selbst wenn eine Stelle da ist. Vor allem Beschäftig­te aus der Metall- und der Baubranche, aber auch aus Logistik- und Dienstleis­tungsberuf­en arbeiten häufig nicht bis zum gesetzlich­en Renteneint­rittsalter – der Arbeitsall­tag in diesen Branchen ist dafür körperlich zu anstrengen­d. TK-Chef Baas spricht sich deshalb dafür aus, auch solche Aspekte bei der Frage des Renteneint­rittsalter­s zu berücksich­tigen.

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Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkas­se. Foto: dpa

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