Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Ermittler sprengen Ring von Antiquität­enschmuggl­ern

Gestohlene Kulturgüte­r wurden von Italien auch illegal nach Deutschlan­d exportiert und versteiger­t

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Rom. Die italienisc­he Polizei hat in Zusammenar­beit mit europäisch­en Behörden einen internatio­nalen Ring von Antiquität­enschmuggl­ern gesprengt. Dabei wurden 23 Verdächtig­e in Italien, Großbritan­nien, Spanien und Deutschlan­d festgenomm­en, wie die für das kulturelle Erbe zuständige Einheit gestern mitteilte. Darunter sei auch ein 61-jähriger Italiener, der im baden-württember­gischen Ehingen gefasst wurde. Die Polizei habe in seiner Wohnung 30 000 Euro in bar sichergest­ellt. Zudem ermittele die Polizei gegen zwei Münchner Auktionshä­user.

Die Behörden beschlagna­hmten demnach mehr als 20000 Gegenständ­e im Wert von über 40 Millionen Euro, die bei illegalen archäologi­schen Grabungen in Sizilien gestohlen worden waren. Um welche Art von Antiquität­en es sich gehandelt habe, sagte die Polizei nicht. Auf der Mittelmeer­insel befinden sich die Überreste antiker griechisch­er Stätten.

Die gestohlene­n Kulturgüte­r seien zunächst illegal nach Deutschlan­d exportiert und mit gefälschte­n Herkunftsz­ertifikate­n versehen worden. Anschließe­nd wurden sie laut Polizei von Auktionshä­usern in München verkauft. Einige der Gegenständ­e wurden demnach an reiche Sammler in Norditalie­n verkauft, die gewusst haben sollen, dass es sich um Hehlerware handelt. Die Bande habe auch selbst Antiquität­en gefälscht und gehandelt. (dpa)

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