Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Von Giftanschlag bis Merkel-Ablehnung
Beim zweistündigen Gespräch „Unterm Schirm“zwischen Redakteuren und Lesern der OTZ gab es kein Tabu-Thema
und standen unterm OTZ-Sonnenschirm für Kritik und Anregungen der Leser bereit. „Die OTZ ist deutlich besser geworden“, lobten Renate und HansJoachim Taut, die es vor einigen Jahren sogar mal mit einer anderen Zeitung probiert hatten. Die lokale Berichterstattung ist den Bad Lobensteinern besonders wichtig, war zu erfahren. Gerade jetzt zur Fußball-WM-Zeit werde auch der Sportteil etwas ausführlicher gelesen. Manchmal sei die Zeitung am Frühstückstisch gar nicht zu schaffen, dann werde sie später am Tag noch mal zur Hand genommen.
Aus Saaldorf gab Erich Werner einen interessanten Hinweis, den es mit der Stadtverwaltung zu beraten gilt. Zwischen Alt-Saaldorf und der Siedlung sei es nämlich wünschenswert, entlang der Straße auf der abschüssigen Seite für eine optische Begrenzung zu sorgen. „Im Winter, wenn alles zugeschneit ist, kann es bei Ausweichmanövern durch Gegenverkehr dazu kommen, dass man womöglich viel zu weit nach rechts fährt“, will Erich Werner gefährlichen Situationen vorbeugen.
Wie kritisch heutzutage der Inhalt von Zeitungen bewertet wird, zeigte beispielsweise Walter Merx aus Bad Lobenstein. „Ich vergleiche immer mal die Inhalte der OTZ mit der OstseeZeitung und der Sächsischen Zeitung“, verriet der interessierte Leser. Die Agenturmeldungen seien da natürlich die gleichen. Aber was er oft in der OTZ vermisse, das seien die Fußballberichte von Spielen, die erst am Vorabend stattfanden. Und die Wochenend-Beilage sei früher besser gewesen, findet er. „Da wünsche ich mir mehr geschichtliche Beiträge und die Vorstellung neuer Bücher“, sagte Walter Merx. Seine Anregung zudem: „Bitte auch Straßensperrungen mitteilen, wenn diese wichtige Strecken im Raum Saalfeld oder Oberfranken betreffen.“
Angesprochen wurden die Abo-Preise. Zwar könne man hier etwas sparen, wenn man sich die Zeitung mit zwei oder drei Familien teilt, so wurde berichtet. Aber die meisten Leser möchten ihre OTZ für sich haben, um auch abends noch einen Beitrag lesen zu können oder das Kreuzwort-Rätsel zu lösen.
„Die Kanzlerin muss weg!“, forderte Ruth Müller am OTZStand. Der 80-jährigen Bad Lobensteinerin wurde erklärt, dass Journalisten weder Politiker direkt absetzen können, noch von diesen verordnet bekommen, was sie zu schreiben haben. Etwas Skepsis blieb bei der Dame. Sie probiert es jetzt aber mit einem Probe-Abo: neun Tage OTZ kostenfrei ins Haus. Ein Angebot zur Meinungsbildung.