Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Knirpse auf dem Thüringer Meer: Ferien mit Floßfahrt
Der Saalfelder Kinder- und Jugendarbeitverein „Jam“bietet Schülern jedes Jahr eine Woche lang Ferienspaß pur am Hohenwartestausee. Highlight : Floß bauen.
Es wird gebadet und sich selbst verpflegt, Wanderungen unternommen und immer auch dazugelernt. „Uns ist es wichtig, neben dem Spaß auch einen gewissen Bildungseffekt zu haben“, sagt Sabine Zeymer, Jam-Vorstandsmitglied und Sozialpädagogin. Sie leitet die Maßnahme. Mit ihr sorgen neun weitere Betreuer für einen reibungslosen Ablauf, ehrenamtlich in ihrem Urlaub. Diese Woche wurde dieser Bildungsauftrag ganz praktisch umgesetzt. Am Dienstag bauten die Kinder das Floß, mit dem sie am Mittwoch in See stechen sollten, lernten außerdem, Knoten zu knüpfen und Leinen richtig zu werfen. Dabei geholfen hat der Flößerverein Uhlstädt. Unterstützung kam auch vom Seesportclub Saalfeld, die einen Kutter mit Außenbordmotor mitbrachten, der das Floß hinter sich her zog. „Flöße sind ja nur für Flussabwärtsfahrten ausgelegt“, erklärt Flößerverein-Mitglied Maik Meißner als Kapitän.
Auf dem rund fünfzehn Meter langen Floß, im Kutter und drei Jam-eigenen Kanus ging es knapp sechs Kilometer und drei Schleifen zum Gasthaus an der Linkenmühle zum Eis schlemmen. Dort helle Freude über die gelungene Hinfahrt bei strahlendem Sonnenschein und die Tatsache, dass es die Geschmacksrichtung „Nutella“gibt. „Viele unserer Kinder sind schon zum fünften, sechsten Mal dabei und kennen sich schon gut“, erklärt Sabine Zeymer, die das Angebot ausdrücklich als an Kinder aus allen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen verstanden wissen will. „Unsere Gruppen sind immer schön gemischt, das ist gut“, sagt sie. Förderung vom Amt sind möglich.
Erstmals mit dabei waren Lena und Emilia, beide zehn Jahre alt, von der Caspar-Aquila-Schule in Saalfeld. „Wir waren noch nie auf dem Stausee“, bekennen sie und genossen die Fahrten sowie die kurze Badepause an der Halbinsel „Drachenschwanz“sichtlich.