Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Bodyguards für Titelverteidiger Froome
Der vom Doping freigesprochene Brite sieht sich weiter als Vorbild
bei der ominösen Kontrolle vor seinem Vuelta-Sieg auf 1429 Nanogramm. Bisher war immer von knapp 2000 und einer nahezu hundertprozentigen Überschreitung die Rede.
Froome hat „Verständnis“für die Skeptiker, wie er sagte. „Der Radsport hat eine schwierige Geschichte, und ein mehrfacher Toursieger muss mit Misstrauen rechnen und sich den Fragen stellen“, erklärte der umstrittene Sky-Kapitän der Zeitung „Times“und kam zu einem zynischen Fazit nach der Devise: die böse Vergangenheit – ich bin unbescholten. Viele Zuschauer an der Strecke werden es womöglich anders sehen – Froome, der 2015 schon einmal in einer EkelAttacke mit Urin überschüttet wurde, droht ein Spießrutenlauf durch Frankreich. Bodyguards sind engagiert.
Auch die Wada war nach dem viel diskutierten Freispruch im Verteidigungs-Modus. „Das war nicht das erste Mal, dass wir eine zu hohe Salbutamol-Konzentration überprüft haben. Das Außergewöhnliche an diesem Fall war, dass Froome ein sehr bekannter Sportler ist und sein Fall durch Indiskretion in die Presse gelangte“, erklärte Rabin der Internetplattform „cyclingnews“und wies den Vorwurf des Prominenten-Rabatts zurück: „Wir verhalten uns in solchen Situationen immer gleich, jetzt und in Zukunft“.
Der Seriensieger Froome ist seit dem 4. Mai auf Rekordkurs. Sein äußerst spektakulärer Sieg beim Giro d’Italia, bedeutete den dritten GrandTour-Sieg in Serie. Jetzt wartet der vierte Streich am Stück. Als fünfmalige Toursieger bilden Jacques Anquetil, Merckx, Hinault und Miguel Indurain einen exklusiven Club. Er könnte durch Froome erweitert werden. (dpa)